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Vucics Antwort auf Proteste: Mehr Bewegung – diesmal wortwörtlich

geralt (CC0), Pixabay
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Nach wochenlangen Massenprotesten gegen seine Regierung hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic nun zum politischen Gegenangriff geblasen – mit einer eigenen Mega-Kundgebung, eigener Bühne und ganz neuer Bewegung. Das Motto: Wenn das Volk protestiert, dann protestieren wir einfach zurück!

Vor Tausenden treuen Fans – oder, wie manche sagen würden: „strategisch herbeigeschafften Busladungen aus dem Umland“ – verkündete Vucic in Belgrad die Gründung einer „neuen politischen Bewegung mit frischer Energie“. Frischer als je zuvor! Nur nicht zu kritisch riechen.


Ein bisschen außen, ein bisschen innen, ganz viel Schuld woanders

In gewohnter Vucic-Manier erklärte er, dass die Proteste natürlich nicht hausgemacht seien – nein, sie seien ein „Angriff aus dem Ausland“. Denn: „Bestimmte Mächte können ein freies und souveränes Serbien einfach nicht ertragen“, so Vucic. Womöglich handelt es sich um denselben Auslandseinfluss, der auch immer schuld ist, wenn der Internetanschluss langsam ist.

Wer in die Bewegung darf? Laut Vucic: „Jeder ehrliche Arbeiter und Bauer“. Nicht willkommen: „Arrogante Politiker“ – was bei manchen Zuhörer*innen zu verwirrtem Stirnrunzeln führte, da Vucic bekanntlich … na ja … ein Politiker ist.


Orban grüßt aus der Ferne, Dodik live dabei

Für internationale Starpower sorgte Viktor Orban, der eine Videobotschaft schickte. Inhaltlich vermutlich irgendwo zwischen „nationaler Souveränität“ und „EU-kritischer Dauerschleife“. Live vor Ort dagegen war Milorad Dodik, der bosnische Serbenführer, dem ein internationaler Haftbefehl nicht davon abhält, öffentlich aufzutreten – zumindest solange es nicht außerhalb Serbiens ist.

Dodik lobte Vucic als „einzigen Mann, der Serbien zusammenhalten kann“ – was angesichts der aktuellen Protestwelle ein wenig klingt wie „Der einzige Mann, der den kaputten Kessel noch mit Klebeband fixiert.“


Währenddessen in Novi Pazar: echte Proteste, echtes Anliegen

Rund 300 Kilometer weiter südlich, in Novi Pazar, gingen zeitgleich Tausende Menschen gegen die Regierung auf die Straße. Der Grund: Der tragische Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad Anfang November, bei dem 16 Menschen starben. Ein erschütterndes Ereignis, das landesweit Empörung über marode Infrastruktur und fehlende Verantwortung ausgelöst hat.

Während Vucic also von „neuer Energie“ spricht, wünschen sich viele Serben schlicht eins: verlässliche Politik, sichere Gebäude und ein bisschen weniger Show.

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