Kurz vor seiner viertägigen Reise nach China hat Russlands Präsident Wladimir Putin betont, die Zusammenarbeit mit Peking weiter vertiefen und den Aufbau einer multipolaren Weltordnung aktiv vorantreiben zu wollen. In einem Interview mit der chinesischen Staatsagentur Xinhua erklärte Putin, das bevorstehende Gipfeltreffen mit Chinas Präsident Xi Jinping im Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) solle eine „zusätzliche mächtige Dynamik“ in diesen Prozess bringen.
Putin stellt die Reise in den Kontext einer strategischen Neuordnung der globalen Machtverhältnisse. Der Kremlchef hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass die Vorherrschaft der USA und westlicher Allianzen ein „ungleiches und ungerechtes System“ aufrechterhalte, das überwunden werden müsse. Stattdessen wirbt er für eine Weltordnung mit mehreren Machtzentren, in der Russland und China als Gegengewichte zu westlich geprägten Institutionen auftreten.
Gipfel der SOZ als Bühne geopolitischer Signale
Das Treffen mit Xi Jinping findet am Rande des SOZ-Gipfels im chinesischen Tianjin statt. Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit – ein Zusammenschluss aus China, Russland, Indien, Pakistan und mehreren zentralasiatischen Staaten – versteht sich zunehmend als sicherheits- und wirtschaftspolitische Alternative zum Westen.
Analysten werten Putins Besuch als weiteren Schritt zur Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Moskau und Peking, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Konfrontation Russlands mit dem Westen und den geopolitischen Spannungen im Indopazifik.
Der Kreml betonte im Vorfeld, dass auch Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, Energiepolitik sowie militärische Koordination auf der Agenda stehen. Zudem sei mit gemeinsamen Erklärungen zur globalen Sicherheitsarchitektur zu rechnen.
Kommentar hinterlassen