Der November bringt zahlreiche Änderungen – von strengeren Check-in-Regeln bei Ryanair über mehr Verbraucherschutz bei Krediten bis hin zu Fristen für Steuervergünstigungen und den Wechsel der Kfz-Versicherung. Auch Streaming-Kunden, Fernsehzuschauer und Weihnachtsfans sollten aufmerksam sein: Es gibt Preiserhöhungen, technische Umstellungen und die Rückkehr altbekannter Klassiker.
Ryanair: Ohne App kein Boarding
Ab 12. November ändert der Billigflieger Ryanair seine Check-in-Regeln drastisch. Wer künftig fliegen will, muss die Ryanair-App nutzen – ein Online-Check-in über Desktop oder Ausdruck der Bordkarte reicht nicht mehr.
Zwei Tage vor Abflug erhalten Passagiere eine E-Mail mit Check-in-Link. Spätestens zwei Stunden vor Abflug muss der Vorgang abgeschlossen sein. Danach steht die Bordkarte offline in der App bereit.
Wer ohne App oder verspätet eincheckt, zahlt am Flughafen rund 50 Euro für eine Papierversion. Kritiker sprechen von einem Zwang zur App-Nutzung, Ryanair argumentiert mit Effizienz und Umweltschutz.
Neue EU-Verbraucherkreditrichtlinie: Mehr Schutz vor Schuldenfalle
Am 20. November tritt in Deutschland die überarbeitete EU-Verbraucherkreditrichtlinie in Kraft. Sie zielt darauf ab, die oft unterschätzten Risiken von Kleinkrediten und „Buy now, pay later“-Modellen einzudämmen.
Zukünftig gilt:
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Kreditwürdigkeitsprüfung bei allen Krediten – auch bei Kleinstbeträgen.
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Transparenzpflichten in der Werbung: Anbieter müssen die tatsächlichen Kosten offenlegen.
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Frühwarnsystem beim Dispo: Banken müssen Kunden aktiv informieren, wenn sie ihren Dispo länger als zwei Monate überziehen – und Ratenzahlung anbieten.
Verbraucherschützer sehen darin einen wichtigen Fortschritt. Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern nennt die Richtlinie einen „entscheidenden Schritt zu mehr Fairness im Kreditgeschäft“.
Steuerliche Fristen und Versicherungswechsel
Wer für 2026 eine Lohnsteuer-Ermäßigung beantragen möchte, kann das ab dem 1. November tun. Für das laufende Jahr endet die Frist am 30. November.
Auch für Autofahrer gilt dieser Stichtag: Bis Ende November ist noch der Wechsel der Kfz-Versicherung möglich. Ein Vergleich lohnt sich – viele Anbieter locken mit niedrigeren Tarifen für das neue Versicherungsjahr.
Technik und Streaming: HD-Pflicht und Preiserhöhungen
Ab 18. November senden ARD und ZDF nur noch in HD-Qualität. Wer noch alte Satellitenempfänger oder Röhrenfernseher nutzt, sollte jetzt umrüsten – sonst bleibt der Bildschirm schwarz.
Auch bei Spotify müssen sich Nutzer auf Änderungen einstellen: Zum 14. November steigen die Abo-Gebühren. Wer dem neuen Tarif nicht aktiv zustimmt, wird automatisch in die werbefinanzierte Version herabgestuft.
Weihnachtsmärkte, Musik und Black Friday
Der erste Advent fällt dieses Jahr auf den 30. November, doch viele Weihnachtsmärkte öffnen bereits früher. In Bayern laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – von Nürnberg bis München.
Musikliebhaber dürfen sich freuen: Durch gelockerte Urheberrechtsregelungen sind Dauerbrenner wie „Last Christmas“ oder „All I Want for Christmas Is You“ wieder freier spielbar.
Und für Schnäppchenjäger naht das große Shopping-Event: Der Black Friday am 28. November verspricht satte Rabatte – auch wenn Experten vor Fake-Angeboten warnen.
Kulturpass: Letzte Chance auf Gratis-Kultur
Junge Erwachsene mit einem Kulturpass-Guthaben sollten bis Ende November aktiv werden. Nicht genutzte Beträge verfallen am Monatsende. Ob Konzerte, Bücher oder Museumsbesuche – das Guthaben kann digital über die Kulturpass-App eingelöst werden.
Fazit: Ein Monat mit vielen Fristen – und Chancen
Der November verlangt Aufmerksamkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern: Wer rechtzeitig handelt, spart Geld, vermeidet Ärger und sichert sich Vorteile.
Ob beim Flug, Kredit oder Streaming-Abo – der Monat bringt neue Pflichten, aber auch mehr Transparenz und Verbraucherschutz.
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