Startseite Allgemeines Vom „Traumjob“ zur Unsicherheit: Wie der längste Shutdown das Leben einer blinden Bundesangestellten veränderte
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Vom „Traumjob“ zur Unsicherheit: Wie der längste Shutdown das Leben einer blinden Bundesangestellten veränderte

FREEtoUSEbyPPRINCESS (CC0), Pixabay
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Für Christine Grassman, 56, begann der Albtraum kurz vor dem Training ihrer Drachenboot-Mannschaft. Eigentlich hätte sie sich mit ihrem Ehemann Gary auf die nationalen Meisterschaften in Florida vorbereiten sollen. Stattdessen erhielt sie eine Nachricht ihres Vorgesetzten im US-Bildungsministerium: „Reduktion im Personalbestand“ – ein Euphemismus für Entlassung. Ihre letzte Arbeitswoche sollte am 9. Dezember enden.

Christine ist blind, wie auch ihr Mann. Sie ist Präsidentin der inklusiven Sportmannschaft „Out of Sight Dragons“. Ihr Berufsleben widmete sie dem Randolph-Sheppard-Programm, das blinden Unternehmern Vorrang beim Betrieb von Dienstleistungen in Bundesgebäuden gewährt – ein Programm, das ihr eigener Mann einst nutzte.

Doch mit dem Beginn des historischen Regierungsstillstands im Oktober 2025 wurde ihr Leben aus der Bahn geworfen. Über 4.000 Bundesangestellte verloren über Nacht ihre Jobs – für viele ein Schock, besonders für Menschen mit Behinderung, die im öffentlichen Dienst überdurchschnittlich oft beschäftigt sind.

Die Entlassung verstärkte ihre Sorgen um ihre pflegebedürftigen Eltern auf Long Island, ließ alte Ängste aufbrechen, raubte ihr den Schlaf und die Sicherheit. „Ich war am Ende“, sagt sie.

Hoffnung auf Rückkehr – und ein Urteil

Am 28. Oktober kam ein Hoffnungsschimmer: Ein Bundesgericht in Kalifornien stoppte vorläufig alle Entlassungen. Dennoch blieb die Unsicherheit bestehen – Christine durfte noch nicht zurück an ihren Arbeitsplatz. Erst am 12. November, nach einem parteiübergreifenden Deal zur Beendigung des Shutdowns, kehrte sie offiziell zurück. Ein Teil des Abkommens: Alle Kündigungen sollten rückgängig gemacht und weitere Entlassungen bis mindestens Ende Januar 2026 untersagt werden.

Doch die Erleichterung war getrübt. Bildungsministerin Linda McMahon kündigte kurz darauf an, zentrale Programme ihres Ministeriums auszulagern – auch jene, die ärmeren Schülern und ländlichen Gemeinden dienen. Christine’s Abteilung war zunächst nicht betroffen, doch Spekulationen über eine Auflösung halten an.

Der Kampf geht weiter – mit Paddel und Mut

Obwohl ihr Arbeitsplatz gerettet scheint, bleibt die Zukunft ungewiss. Christine sagt: „Ich bin erleichtert, aber nicht glücklich.“ Für sie geht es nicht nur um einen Job – sondern um Würde, Inklusion und Gerechtigkeit.

Bis zum nächsten Drachenboot-Frühling im April will sie gemeinsam mit Gary weiter trainieren. Sport als Ventil für Wut und Stress – und als Symbol für den Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen.

„Mit einem Paddel kann man viel Wut rauslassen“, sagt sie. Und genau das tut sie – für sich und für andere, die keine Stimme haben.

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