Ein Rumäne ist während eines Familienurlaubs in Italien irrtümlich festgenommen und fast einen Monat lang inhaftiert worden. Grund für die Verwechslung war offenbar eine Namensgleichheit mit einer gesuchten Person, wie italienische Medien berichten.
Nach Angaben der Zeitung Corriere del Veneto wurde der Mann – demnach handelt es sich um einen Touristen aus der Stadt Iași – am Mittwoch aus dem Gefängnis im norditalienischen Pordenone entlassen.
Anmeldung im Hotel führte zu Festnahme
Der Betroffene hatte mit seiner Familie einige Urlaubstage im Badeort Caorle, unweit von Venedig, verbringen wollen. Als er sich im Hotel anmeldete, löste dies offenbar eine automatische Abfrage bei den Behörden aus. Aufgrund der Namensübereinstimmung mit einem gesuchten Landsmann, der wegen schweren Diebstahls in Italien zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war, wurde der Tourist noch während seines ersten Frühstücks von der Polizei festgenommen.
Identitätsnachweis brachte Wende
Der Anwalt des Mannes musste in der Folge umfangreiche Nachweise vorlegen, um die Identität seines Mandanten zweifelsfrei zu belegen. Erst nach eingehender Prüfung durch die Behörden wurde die Verwechslung erkannt und der Urlauber freigelassen.
Die Justizbehörden äußerten sich bislang nicht öffentlich zu dem Vorfall. Auch ob dem Betroffenen nun eine Entschädigung zusteht, ist noch unklar.
Hintergrund: Namensverwechslungen in europäischen Fahndungssystemen
Fälle wie dieser werfen erneut Fragen zur Praxis automatisierter Fahndungsabfragen im europäischen Raum auf. Experten kritisieren seit Jahren, dass bei Namensgleichheiten oft unzureichend geprüft werde, ob es sich tatsächlich um die gesuchte Person handelt – insbesondere bei häufigen Namen oder unvollständigen Personendaten.
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