Bei einem ungewöhnlich kurzfristig anberaumten Militärgipfel hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth scharfe Kritik an körperlicher Fitness und Diversitätsinitiativen innerhalb der Streitkräfte geübt. Vor Hunderten hochrangiger Kommandeure in Quantico bezeichnete er übergewichtige Generäle als „inakzeptabel“ und kündigte eine Verschärfung der körperlichen Anforderungen für alle Ränge an.
„Es ist ermüdend, Kampfeinheiten oder überhaupt Formationen zu sehen, in denen übergewichtige Soldaten stehen“, so Hegseth. „Das ist kein gutes Bild – und das sind nicht wir!“
Der frühere Fox-News-Moderator und aktuelle Verteidigungsminister erklärte, dass künftig alle Mitglieder der Streitkräfte unabhängig vom Rang zwei Mal pro Jahr einen Fitnesstest sowie Gewicht- und Größenkontrollen absolvieren müssten. Maßnahmen, die laut Hegseth ein Ende der seiner Meinung nach „verweichlichten“ Militärkultur markieren sollen.
Klare Linie gegen Diversität und „Wokeness“
Neben der Kritik an körperlicher Fitness wetterte Hegseth auch gegen sogenannte „woke policies“ im Militär – also Programme zur Förderung von Diversität, Inklusion oder geschlechtlicher Vielfalt. Diese hätten, so der Minister, zu einem „Verfall der Streitkräfte über Jahrzehnte hinweg“ beigetragen.
Auch Präsident Donald Trump, der beim Treffen ebenfalls sprach, bekräftigte diesen Kurs. Kommandeure, die mit der neuen Ausrichtung nicht einverstanden seien, könnten „den Raum verlassen“ – müssten dann aber auch mit dem Verlust ihrer Dienstgrade und Karrieren rechnen.
„Wenn euch nicht gefällt, was ich sage, steht ruhig auf und geht. Natürlich verliert ihr damit euren Rang und eure Zukunft – aber hey, fühlt euch ruhig frei“, sagte Trump laut Anwesenden.
Ungewöhnliches Treffen mit Signalwirkung
Die Versammlung in Quantico war erst eine Woche zuvor einberufen worden. Eingeladen waren ausschließlich Offiziere ab dem Rang eines Brigadegenerals oder Rear Admirals. Die spontane Dringlichkeit des Treffens sowie die markigen Töne der Regierung wurden in Medien und Militärkreisen als klares Signal für einen Kurswechsel gewertet – insbesondere im Hinblick auf Disziplin, Hierarchie und ideologische Ausrichtung der Streitkräfte.
Ob und wie die Ankündigungen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Innerhalb des Militärs wird bereits über die Vereinbarkeit solcher Maßnahmen mit bestehenden Dienstvorschriften und Diskriminierungsverboten diskutiert.
Hintergrund:
Pete Hegseth, ehemaliger Infanterieoffizier und Kommentator bei Fox News, wurde im Januar 2025 als 29. Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten vereidigt. Seine Ernennung erfolgte im Zuge von Trumps zweiter Amtszeit und wird von Kritikern als Teil eines ideologisch motivierten Umbaus der amerikanischen Institutionen gesehen.
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