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Verbraucherzentrale deckt auf: Unfaire Design-Praktiken in Online-Spielen weit verbreitet

Skibka (CC0), Pixabay
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Eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass in allen fünf analysierten Online-Spielen und -Plattformen manipulative Gestaltungselemente (sogenannte „Dark Patterns“) verwendet werden. Diese Praktiken sollen Nutzer:innen gezielt zu bestimmten Verhaltensweisen verleiten – etwa dazu, mehr Geld für virtuelle Inhalte auszugeben oder regelmäßig Zeit im Spiel zu verbringen.

Zu den auffälligen Gestaltungsmitteln gehören etwa Countdowns, Pop-up-Kaufangebote während des Spiels, unübersichtliche Preisstrukturen und Belohnungssysteme für tägliches Einloggen oder das Ansehen von Werbung. Besonders kritisch: In mehreren Fällen wurden gezielt Kinder mit Kaufanreizen angesprochen oder die Kosten für virtuelle Gegenstände verschleiert, etwa durch die Verwendung von Spielwährungen oder vermeintlichen Rabatten.

Unklare Preise und gezielte Verführung zum Kauf

„Viele dieser Spiele sind nicht nur ein harmloser Zeitvertreib – sie arbeiten gezielt mit Mechanismen, die Nutzer:innen unter Druck setzen oder zum Geldausgeben verleiten“, so Sabrina Wagner, Referentin für Marktbeobachtung Digitales beim vzbv. „Oft ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, wie viel reales Geld tatsächlich ausgegeben wird – insbesondere, wenn die Preise durch virtuelle Währungen verschleiert werden.“

Die untersuchten Spiele – darunter Fortnite, Roblox, Clash of Clans, Monopoly Go und Subway Surfers – enthielten laut vzbv allesamt Elemente, die als unlautere Geschäftspraktiken gewertet werden können. Der Verband hat daher alle fünf Anbieter abgemahnt.

Verbraucherschutz auf EU-Ebene gefordert

Um Verbraucher:innen künftig besser vor manipulativen Designs zu schützen, fordert der vzbv eine umfassende Reform des europäischen Verbraucherrechts. Der sogenannte „Digital Fairness Act“ der EU-Kommission müsse klare und verbindliche Regeln für faire digitale Gestaltung enthalten. Dazu zählt insbesondere ein Verbot von Designmethoden, die Nutzer:innen gezielt in bestimmte Handlungen drängen.

Der vzbv wird sich in den kommenden Wochen mit einem eigenen Positionspapier an der öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission beteiligen.

Europäische Zusammenarbeit: Aktion „Game Over“

Die Untersuchung ist Teil der europaweiten Initiative „Game Over“, die vom Europäischen Verbraucherverband BEUC koordiniert wird. Gemeinsam mit Verbraucherorganisationen aus 16 weiteren Ländern hat der vzbv im September 2024 eine formelle Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. Ziel ist es, unlautere Geschäftspraktiken führender Gaming-Anbieter EU-weit zu thematisieren und rechtlich zu unterbinden.

In vier der fünf vom vzbv eingeleiteten Verfahren haben die Anbieter bereits Unterlassungserklärungen abgegeben. Gegen Roblox wurde Klage erhoben.

Fazit

Die Ergebnisse der Untersuchung machen deutlich: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um Nutzer:innen – insbesondere Kinder und Jugendliche – besser vor manipulativen Mechanismen in Online-Spielen zu schützen. Die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen greifen zu kurz und müssen an die digitale Realität angepasst werden.

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