Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela erreichen unter Präsident Donald Trump einen neuen Höhepunkt: In einem Social-Media-Post erklärte Trump den venezolanischen Luftraum faktisch für „geschlossen“ und kündigte baldige militärische Bodenoperationen gegen das Regime von Nicolás Maduro an.
„Airspace closed!“
Am 29. November warnte Trump auf Truth Social sowie auf X (ehemals Twitter): „An alle Airlines, Piloten, Drogenhändler und Menschenhändler: Betrachten Sie den Luftraum über und um Venezuela als komplett geschlossen.“
Die venezolanische Regierung reagierte prompt: Die Drohung sei ein „kolonialistischer Angriff auf die Souveränität Venezuelas“ und verstoße gegen internationales Recht, so das Außenministerium in Caracas.
Militärpräsenz vor Venezuelas Küste
Die USA haben bereits ihre militärische Präsenz in der Region massiv ausgebaut. Das Flaggschiff USS Gerald R. Ford, zwei Lenkwaffenzerstörer und ein Spezialschiff für Operationen mit Spezialeinheiten befinden sich vor Venezuelas Küste. Laut US-Verteidigungsministerium sind rund 12.000 Soldaten in der Region stationiert.
Vorwürfe: Drogenhandel und Terrorismus
Trump wirft Maduro vor, mit Fentanyl-Handel zur US-Opioidkrise beizutragen. Die US-Regierung hat das venezolanische Militär-Netzwerk „Cartel de los Soles“ kürzlich zur Terrororganisation erklärt – obwohl Experten bestätigen, dass Fentanyl nicht über Venezuela in die USA gelangt, sondern hauptsächlich aus China über Mexiko.
Luftangriffe ohne Beweise
In den vergangenen Monaten griff das US-Militär mehrere Boote in internationalen Gewässern vor Südamerika an. Offiziell heißt es, sie hätten Drogen geschmuggelt – Beweise dafür wurden bisher weder dem Kongress noch der Öffentlichkeit vorgelegt. Laut UN-Hochkommissar für Menschenrechte könnten diese Angriffe völkerrechtswidrig sein. Bisher starben dabei mindestens 83 Menschen.
Venezuela in der Krise
Seit Jahren befindet sich das ölreiche Venezuela in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Über acht Millionen Menschen haben das Land verlassen. Internationale Beobachter werfen Maduro Wahlbetrug und Unterdrückung der Opposition vor.
US-Druck auf Lateinamerika
Trump mischt sich zunehmend in die Angelegenheiten Lateinamerikas ein. Erst am 28. November rief er die Honduraner auf, konservativ zu wählen – und versprach, einen wegen Drogenschmuggels verurteilten Ex-Präsidenten zu begnadigen. Maduro warnte er, sich aus Honduras „herauszuhalten“.
Historisch erinnern diese Entwicklungen an frühere US-Interventionen in der Region. Ob es diesmal zu einer militärischen Eskalation kommt, bleibt abzuwarten. Die Welt schaut gespannt auf Washington und Caracas.
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