Die USA und Griechenland wollen der wachsenden chinesischen Dominanz im Hafen von Piräus etwas entgegensetzen. Der chinesische Logistikriese Cosco, der rund zwei Drittel des wichtigen Mittelmeerhafens kontrolliert, ist Washington seit Langem ein strategischer Dorn im Auge. Auch in Athen wächst das Unbehagen gegenüber der starken chinesischen Präsenz.
Wie Griechenlands Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Takis Theodorikakos, am Dienstag nach einem Treffen mit der US-Botschafterin Kimberly Guilfoyle bekannt gab, plant die griechische Regierung nun ein Gesetz, das einer griechisch-amerikanischen Unternehmensgruppe den Ausbau eines alternativen Hafens ermöglichen soll.
Elefsina als neue Alternative
Konkret geht es um den Hafen von Elefsina, rund 20 Kilometer westlich von Piräus. Eine gesetzliche Regelung soll es der Firma Onex Shipyards & Technologies ermöglichen, dort künftig nicht nur im Schiffbau, sondern auch im Bereich Logistik, Energieumschlag und Hafeninfrastruktur aktiv zu werden. Ziel ist es, Elefsina als strategisches Gegengewicht zu Piräus zu entwickeln – sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch.
Piräus: Chinas Tor nach Europa
Der Hafen von Piräus spielt seit Jahren eine zentrale Rolle in Chinas globaler Infrastrukturstrategie. Über ihn gelangen chinesische Waren auf dem Landweg schnell in zahlreiche Länder Osteuropas. Der Hafen zählt heute zu den größten Containerumschlagsplätzen Europas und dient Peking als logistische Drehscheibe und geopolitischer Hebel.
Die neue Initiative zwischen Athen und Washington zielt darauf ab, die wirtschaftliche Abhängigkeit von chinesischen Investitionen zu reduzieren und gleichzeitig eine stärkere transatlantische Kooperation im östlichen Mittelmeer zu fördern.
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