In einem überraschenden Schritt kündigte US-Präsident Donald Trump am Freitag an, dass hochrangige Vertreter der USA und Chinas am kommenden Montag, dem 9. Juni 2025, in London zusammenkommen werden, um über die Zukunft des bilateralen Handels zu verhandeln.
🤝 Neuer Anlauf nach schwieriger Phase
Die Gespräche folgen auf ein rund 90-minütiges Telefonat zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Donnerstag. Dabei sei laut Trump „konstruktiv“ über mögliche Lösungen der anhaltenden Handelskonflikte gesprochen worden. Nun soll die Diplomatie in London fortgesetzt werden.
Für die USA werden Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick sowie US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer teilnehmen. China wird durch Vizepremier He Lifeng vertreten, wie das Außenministerium in Peking bestätigte.
📉 Handelskrieg mit Folgen
Die bilateralen Beziehungen der beiden Wirtschaftsmächte waren in den letzten Monaten erneut schwer belastet. Nachdem im Mai in Genf erste Fortschritte erzielt worden waren – darunter die Aussicht auf einen Abbau der gegenseitigen Strafzölle – verschärfte sich der Ton Anfang Juni erneut.
Trump warf China öffentlich vor, ein bestehendes Abkommen „komplett gebrochen“ zu haben. Besonders kritisch sieht die US-Regierung Chinas Weigerung, Exportbeschränkungen auf seltene Erden zu lockern – Rohstoffe, die essenziell für moderne Technologien wie Smartphones, E-Autos oder Rüstungsgüter sind.
🔐 Technologie bleibt Zankapfel
Ein weiterer Streitpunkt bleibt der Zugang zu Hochtechnologie: Die USA warnten jüngst ihre Unternehmen davor, KI-Chips von Huawei zu verwenden, und untersagten zudem den Verkauf von US-Software zur Chipentwicklung an chinesische Firmen. Gleichzeitig kündigte das Außenministerium an, Visa für bestimmte chinesische Studierende zu entziehen – offiziell als Maßnahme zur „Sicherstellung der nationalen Sicherheit“.
Peking konterte mit scharfer Rhetorik: Die USA provozierten „einseitig neue Handelskonflikte“, so das chinesische Handelsministerium. Die Stabilität der Beziehungen sei dadurch massiv gefährdet.
📊 Wirtschaft und Märkte in Habachtstellung
Die Märkte reagierten positiv auf Trumps Ankündigung. Nach Veröffentlichung der Nachricht stiegen die US-Börsen leicht: Der Dow Jones legte um 450 Punkte zu, der S&P 500 stieg um 1,2 %, der Nasdaq um 1,3 %. Zuvor hatte bereits ein starker Arbeitsmarktbericht für Auftrieb gesorgt.
Dennoch bleibt die Lage angespannt: Während das US-Wachstum zuletzt stabil blieb, mehren sich Zeichen wirtschaftlicher Risse – etwa durch Lieferengpässe, schwächelnde Exporte und Investitionszurückhaltung.
🔮 Kommt der große Deal oder das nächste Drama?
Die Erwartungen an das Londoner Treffen sind entsprechend hoch: Ein erfolgreicher Abschluss könnte nicht nur die Lage an den Finanzmärkten entspannen, sondern auch die globalen Lieferketten stabilisieren. Scheitern die Gespräche jedoch, droht eine neue Eskalation – mit ungewissem Ausgang.
Trump bleibt wie gewohnt optimistisch – zumindest in der Öffentlichkeit. Doch auch seine Geduld scheint am Limit: „Ich habe China damals gerettet – jetzt muss es sich auch an Abmachungen halten“, schrieb er jüngst auf seiner Plattform Truth Social. Seine abschließenden Worte: „So viel zum Thema netter Kerl.“
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