Das US-Außenministerium hat laut Medienberichten angeordnet, die Onlineaktivitäten aller Personen zu überprüfen, die ein Visum für einen Aufenthalt an der renommierten Harvard-Universität beantragen.
Wie CNN und Politico unter Berufung auf ein internes Schreiben des Ministeriums berichten, wurden US-Botschaften und Konsulate weltweit angewiesen, die Anweisung umgehend umzusetzen. Die Maßnahme betrifft demnach nicht nur Studierende, sondern auch Forschende, Gastdozierende und andere Antragsteller mit Bezug zur Universität.
Soziale Netzwerke im Fokus
Die Anweisung sehe vor, ein „vollständiges Screening der Onlinepräsenz“ aller Visaantragsteller vorzunehmen. Auch private oder nicht vorhandene Social-Media-Profile sollen demnach kritisch hinterfragt werden: Konsularmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sollen prüfen, ob eine begrenzte Onlinepräsenz als mögliches Anzeichen für „ausweichendes Verhalten“ und mangelnde Vertrauenswürdigkeit gewertet werden könne.
Hintergrund: Antisemitismus-Vorwürfe
Ziel der Maßnahme sei es, Hinweise auf antisemitische Äußerungen oder Aktivitäten zu identifizieren, so die Berichte. Die Universität Harvard stand zuletzt wegen propalästinensischer Proteste im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt unter verstärkter Beobachtung der US-Regierung.
Das Vorgehen gilt laut den beteiligten Medien als Pilotprojekt, das bei Erfolg auf weitere US-Hochschulen ausgeweitet werden könnte.
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