Die Inflation in den Vereinigten Staaten ist im Juni auf 2,7 Prozent gestiegen – ein Zuwachs von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Das gab das US-Arbeitsministerium heute unter Berufung auf den Consumer Price Index (CPI) bekannt. Wirtschaftsexperten hatten angesichts der Zollpolitik von Präsident Donald Trump bereits mit einem Anstieg gerechnet.
Vor allem Möbel, Kleidung und Freizeitartikel, die oft importiert werden, wurden teurer. Auch bei Lebensmitteln legten die Preise zu, etwa bei Fleisch, Geflügel und Eiern. Auf der anderen Seite wurden Gebraucht- und Neuwagen sowie Flugtickets günstiger.
Trump sieht trotzdem keine Inflation
US-Präsident Trump sieht in den aktuellen Zahlen keinen Grund zur Sorge – ganz im Gegenteil. Seit Monaten betont er, dass es in den USA dank seiner Wirtschaftspolitik „keine Inflation“ gebe. Stattdessen fordert er weiterhin lautstark Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed). Die zeigt sich jedoch bislang zurückhaltend und warnt vor möglichen Inflationsrisiken und steigender Arbeitslosigkeit.
Trump hatte im April einen generellen Basiszoll von zehn Prozent auf nahezu alle Handelspartner eingeführt. Ab August drohen nun weitere Strafzölle, etwa 30 Prozent auf zahlreiche Güter aus der EU. Die daraus resultierenden Preissteigerungen dürften die Inflation weiter befeuern – und den Druck auf die Fed erhöhen.
Ob die Zentralbank dem politischen Druck nachgibt, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Der Zollstreit schlägt sich immer stärker auch in den Verbraucherpreisen nieder.
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