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UPSUN GmbH & Co. KG Bilanzanalyse

mary1826 (CC0), Pixabay
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Hier ist eine kritische, aber faire Bilanzanalyse der UPSUN GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2023, basierend auf dem veröffentlichten Jahresabschluss:


🔍 Bilanzanalyse: UPSUN GmbH & Co. KG (2023)

📍 Allgemeiner Überblick

Die UPSUN GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen mit Sitz in Bad Wiessee und wird nach HGB als kleine Kapitalgesellschaft geführt. Die Gesellschaft ist in der Bau- und Servicebranche tätig – eine kapitalintensive Branche, die stabile Eigenkapitalverhältnisse verlangt. Der Jahresabschluss wurde ordnungsgemäß festgestellt.


📊 Vermögenslage (Aktiva)

1. Anlagevermögen

  • Rückgang von 709 Tsd. € (2022) auf 596 Tsd. € (2023) → ein Minus von rund 16 %.
  • Der Rückgang betrifft überwiegend Sachanlagen (von 697 Tsd. € auf 587 Tsd. €).
  • Interpretation: Es gab keine nennenswerten Investitionen, sondern eher Substanzverzehr – möglicherweise wurden vorhandene Vermögenswerte abgeschrieben oder veräußert, ohne dass neue Anschaffungen erfolgt sind.

2. Umlaufvermögen

  • Deutlicher Anstieg von ca. 3,89 Mio. € auf 4,18 Mio. €.
  • Vorräte sind mit 2,91 Mio. € der größte Einzelposten – nahezu unverändert zum Vorjahr.
  • Forderungen steigen deutlich auf 1,17 Mio. € (+48 %).
  • Interpretation: Das Working Capital ist gestiegen. Der hohe Forderungsbestand könnte auf Zahlungsverzögerungen bei Kunden oder steigendes Projektvolumen hindeuten.
  • Der Kassenbestand ist allerdings stark rückläufig (von 229 Tsd. € auf nur noch 104 Tsd. €), was Liquiditätsengpässe anzeigen kann.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

  • Leichter Rückgang, aber mit fast 480 Tsd. € immer noch hoch.
  • Kritisch zu beobachten, ob sich hier vornehmlich aktivierte Kosten oder Vorauszahlungen verbergen, die den Jahresüberschuss beeinflussen.

💰 Finanzlage (Passiva)

1. Eigenkapital

  • Eigenkapitalquote liegt bei nur 4,9 % (2023)kritisch niedrig.
  • Zwar steigt das Eigenkapital absolut leicht auf 257 Tsd. €, doch im Vergleich zur Bilanzsumme (5,26 Mio. €) bleibt die Kapitaldecke äußerst dünn.
  • Im Vorjahr bestand sogar ein nicht gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten von über 500 Tsd. € – dieser wurde 2023 offenbar ausgeglichen.

🔴 Fazit: Das Unternehmen ist nicht insolvenzrechtlich überschuldet, da kein negatives Eigenkapital mehr vorliegt. Bilanztechnisch bleibt das Risiko aber hoch – ein größerer Ausfall oder Projektverlust könnte sofort zu einer Überschuldung führen.

2. Verbindlichkeiten

  • Sehr hoch mit rund 4,94 Mio. €, was 94 % der Bilanzsumme entspricht.
  • Kurzfristige Verbindlichkeiten dominieren (über 4,87 Mio. €) – das kann auf hohe Projektverbindlichkeiten oder Fremdfinanzierungen hindeuten.
  • Langfristige Verschuldung wurde deutlich abgebaut (nur noch 72 Tsd. € vs. 537 Tsd. € im Vorjahr).
  • Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern steigen von 17 Tsd. € auf 178 Tsd. €Krisenfinanzierung aus dem Gesellschafterkreis?

⚖️ Ertragslage

  • Keine Gewinn- und Verlustrechnung beigefügt – eine Beurteilung der Rentabilität ist nicht möglich.
  • Kein Bilanzgewinn ausgewiesen.
  • Positiv: Der nicht durch Einlagen gedeckte Verlustanteil ist eliminiert, das spricht für einen zumindest ausgeglichenen Abschluss oder Kapitalzuführung.

📌 Kritische Bewertung & Ausgewogenes Fazit

Stärken

  • Reduzierung des Verlustvortrags und Ausgleich des Kommanditistenverlustanteils → Zeichen für Sanierungswille oder Kapitalnachschuss.
  • Vorräte und Forderungen sind solide – Anzeichen für operative Geschäftstätigkeit.
  • Rückstellungen (z. B. für Steuern) wurden erhöht – Bilanzvorsicht erkennbar.

⚠️ Schwächen / Risiken

  • Extrem niedrige Eigenkapitalquote → finanzielle Krisenanfälligkeit.
  • Hohe kurzfristige VerschuldungLiquiditätsrisiken, insbesondere bei Auftragsverzögerungen.
  • Deutlicher Rückgang der liquiden Mittel – ein mögliches Alarmsignal.
  • Keine Ertragskennzahlen veröffentlicht – erschwert Transparenz.

📎 Fazit in einem Satz:

Die UPSUN GmbH & Co. KG zeigt trotz operativer Aktivität und Stabilisierung des Eigenkapitals eine äußerst schwache Kapitalstruktur bei gleichzeitig hoher Verschuldung – ein Warnsignal für Geschäftspartner, Gläubiger und potenzielle Kunden, das durch belastbare Erträge oder frische Eigenmittel baldmöglichst entkräftet werden sollte.


 

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