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Ukrainischer Drohnenangriff auf russische Luftwaffenbasen: „Brillant geplant und ausgeführt“

Alexas_Fotos (CC0), Pixabay
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Mit einem der bisher kühnsten und präzisesten Militärschläge seit Beginn des Krieges hat die Ukraine mehrere russische Luftwaffenstützpunkte tief im Landesinneren angegriffen – darunter auch strategisch bedeutende Stützpunkte in Irkutsk und Murmansk. Laut ukrainischem Geheimdienst wurden dabei 41 russische Flugzeuge getroffen, darunter Langstreckenbomber vom Typ Tu-95 und Tu-22M3, sowie ein seltenes Aufklärungsflugzeug A-50.

Die Angriffe, die über 4.500 Kilometer tief in russisches Territorium reichten, wurden laut ukrainischem Präsident Wolodymyr Selenskyj über eineinhalb Jahre vorbereitet – und stellen laut Militärexperten einen Wendepunkt im Luftkrieg dar.

Drohnen aus dem Inneren Russlands gestartet

Was den Angriff besonders spektakulär macht: Die Drohnen wurden nicht aus der Ukraine gestartet, sondern heimlich in russisches Gebiet geschmuggelt und direkt in der Nähe der Basen aktiviert. Laut dem ukrainischen Geheimdienst SBU wurden die Drohnen in hölzernen Schuppen versteckt, die mit Isolierung und Metallbedachung ausgestattet waren. Diese wurden auf Lastwagen verladen und unbemerkt bis an die Zielorte gefahren.

Ein Insider aus dem ukrainischen Drohnenprogramm erklärte gegenüber CNN, dass die Drohnen ferngesteuert über russische Mobilfunknetze zum Einsatz kamen. Die Operatoren waren vermutlich Hunderte Kilometer entfernt.

„Das war ein brillant geplanter und durchgeführter Einsatz“, lobte Selenskyj die ukrainischen Spezialeinheiten.

Ziele: Strategische Bomberbasen

Betroffen waren unter anderem:

  • Belaya-Stützpunkt (Irkutsk) – über 4.500 km von der ukrainischen Grenze

  • Olenya (Murmansk) – Heimat nuklearfähiger Bomber

  • Diaghilev (Ryasan) und Ivanovo – Militärtransportflieger

  • Ein weiteres Ziel lag im Amur-Gebiet, dort blieb der Erfolg jedoch unbestätigt.

Viele dieser Flugzeuge waren laut Satellitenbildern offen auf Rollfeldern geparkt – offenbar in der Annahme, ihre Lage im russischen Hinterland schütze sie ausreichend vor Angriffen.

Russland: Überrascht und unvorbereitet

Russlands Luftabwehr konnte dem Überraschungsangriff kaum etwas entgegensetzen. Die Drohnen flogen tief und langsam, was sie für Radarsysteme schwer erfassbar machte. Die wirksamste Gegenmaßnahme wären Maschinengewehre auf kurzer Distanz gewesen – doch diese standen an vielen der Basen offenbar nicht bereit.

Massive Schäden: Milliardenverluste und Flottenlücken

Laut SBU verursachten die Angriffe Schäden in Höhe von rund 7 Milliarden US-Dollar. Demnach wurden rund 34 % von Russlands strategischer Bomberflotte getroffen. CNN konnte diese Zahlen nicht unabhängig bestätigen, veröffentlichte jedoch Radaraufnahmen und verifizierte Videobeweise, die Schäden an Flugzeugen auf dem Stützpunkt Belaya zeigen.

Militärexperte Justin Bronk vom Londoner Think Tank RUSI betonte, dass der Verlust von Maschinen wie der Tu-95 und Tu-22M3 kaum zu kompensieren sei, da sie seit Jahrzehnten nicht mehr produziert werden.

„Das könnte Russlands Fähigkeit, regelmäßig Langstreckenangriffe auf die Ukraine durchzuführen, erheblich schwächen“, so Bronk.

Russische Reaktion: Abwehr betont, Kritik laut

Während das russische Verteidigungsministerium erklärte, mehrere Angriffe seien abgewehrt worden und es habe keine Todesopfer gegeben, äußerten sich prominente russische Militärblogger deutlich kritischer. Das Telegram-Konto Rybar sprach von einem „tragischen Verlust für die gesamte russische Luftflotte“ und machte „kriminelle Fahrlässigkeit“ verantwortlich.

Inzwischen wird laut russischen Medien nach einem mutmaßlichen ukrainischen Agenten im Gebiet Irkutsk gefahndet, der die Lastwagen mit den getarnten Drohnen in die Nähe der Basen gebracht haben soll.


Fazit:
Der spektakuläre Angriff zeigt, wie die Ukraine mit begrenzten Mitteln und hoher Innovationskraft Schwachstellen in Russlands Verteidigung ausnutzt. Der Angriff könnte sowohl militärisch als auch symbolisch ein bedeutender Schlag gegen Russlands Langstrecken-Luftwaffenmacht sein – und beweist erneut, dass sich der Krieg zunehmend auch auf russischem Boden abspielt.

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