Ukrainer und Russen hamstern Häuser

Die Nachfrage wohlhabender russischer und ukrainischer Käufer nach Immobilien in der Türkei ist seit Beginn des Krieges enorm gestiegen. Manche kaufen Wohnungen gleich im Rabattpaket. Das liegt an der Suche nach einem sicheren Hafen für Vermögen, aber auch an der darniederliegenden türkischen Lira.

Das türkische Statistikamt (TÜIK) meldete am Dienstag bemerkenswerte Zahlen: Im April wurden in der Türkei 1.152 Häuser an russische Käuferinnen und Käufer verkauft. Verglichen mit dem Vorjahr war das ein Anstieg von 186 Prozent. Auch der Verkauf an Ukrainerinnen und Ukrainer stieg im Jahresvergleich um mehr als 180 Prozent.

Es wurden insgesamt mehr Häuser verkauft: Im Vergleich zum Vorjahr waren es laut TÜIK 38,8 Prozent mehr. Die Verkaufszahlen an Russen stiegen seit März um mehr als 100 Prozent, an Ukrainer um 56 Prozent. Bei der größten ausländischen Käufergruppe lösten russische Staatsbürger iranische ab, die sowohl im Monat davor als auch im Vorjahr den ersten Platz belegt hatten. Auch die Nachfrage iranischer Staatsbürger stieg im Vergleich zu 2021, jedoch „nur“ um etwa 60 Prozent.

Inzwischen steht es den meisten ausländischen Interessierten frei, Immobilien in der Türkei zu erwerben. Darüber hinaus können ausländische Bürger, die Immobilien über einem bestimmten Wert gekauft haben und diese mindestens drei Jahre lang nicht veräußern, die türkische Staatsbürgerschaft beantragen. Auch das ließ die Nachfrage in jüngster Zeit steigen. Seit Beginn des Krieges im Februar gab es allerdings noch einmal einen deutlichen Boom.

Immobilienmakler in der Mittelmeer-Stadt Antalya hatten bereits berichtet, dass die Nachfrage russischer und ukrainischer Staatsbürger seither deutlich gestiegen ist. Zehntausende Russinnen und Russen kehrten ihrem Land den Rücken – Zahlen, wie viele Russen seither in die Türkei gekommen sind, gibt die Regierung in Ankara nicht bekannt.

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