Die UEFA hat ein Herz – und ein tiefes Portemonnaie. Kurz vor dem Start der Frauen-Europameisterschaft in der Schweiz ließ Frauenfußball-Direktorin Nadine Keßler bei einer Pressekonferenz verlauten, dass man zwar mehr einnimmt als früher, aber trotzdem kräftig draufzahlt. 20 bis 25 Millionen Euro Minus, so die UEFA-Rechnung. Und das rechnet sich, sagt Keßler, „weil es einfach das Richtige ist“. Eine Haltung, die selbst Mutter Teresa ein anerkennendes Nicken abringen dürfte.
Hauptgrund für das Finanzloch: höhere Preisgelder. Ganze 41 Millionen Euro werden an die 16 Teams ausgeschüttet – das ist rekordverdächtig und mehr als eine Versiebenfachung seit 2013. Zum Vergleich: Die Männer kassierten bei ihrer EM 2024 über 330 Millionen. Der Unterschied? Rund eine bis drei Milliarden Euro Einnahmen durch Männerfußball – bei den Frauen eher ein symbolischer Knopfdruck auf die Spendentaste.
Doch die UEFA sieht das gelassen. „Wir investieren, auch wenn wir kein Geld verdienen.“ So klingen Menschen, die entweder eine höhere moralische Ebene erreicht haben – oder einen vertraglich garantierten TV-Deal mit den Männern im Rücken.
Auch die Vereine profitieren: Für abgestellte Spielerinnen gibt es 9 Millionen Euro, doppelt so viel wie noch 2022. Eine Art Aufwandsentschädigung, damit die Klubs nicht doch aus Versehen „Frauenfußball“ wieder als reines Sozialprojekt verbuchen.
Natürlich wurde auch verglichen. Während sich die Herren von 2016 bis 2024 eine Preisgeldsteigerung von 10 Prozent gönnten, rasten die Prämien der Damen von 2017 bis 2025 um 205 Prozent nach oben. Wäre das ein Aktienkurs, würde man an der Börse jubeln – hier nennt man es „symbolische Bedeutung“.
Fazit: Die UEFA blutet, um Haltung zu zeigen. Der Frauenfußball macht Verluste – aber mit Stil, Werten und Wahnsinns-Ticketverkäufen. Jetzt muss nur noch das Turnier gut laufen. Und wenn nicht, kann man ja einfach sagen: „Es war das Richtige.“
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