In einer überraschenden Wende der demokratischen Politik hat Zohran Mamdani, 33-jähriger demokratisch-sozialistischer Abgeordneter des Staates New York, die Vorwahl zum Bürgermeister von New York City klar für sich entschieden. Damit stellte er sich erfolgreich gegen den lange favorisierten früheren Gouverneur Andrew Cuomo.
Kurz nach Mitternacht feierte Mamdani den historischen Erfolg mit seinen Anhängern in Queens. Mit 96 Prozent der ausgezählten Stimmen lag er mit 44 Prozent deutlich vor Cuomo, der auf 36 Prozent kam. In der nachfolgenden Stichwahl, bei der die Stimmen der ausgeschiedenen Kandidaten neu verteilt werden, wird erwartet, dass Mamdanis Vorsprung noch wächst. Besonders der Drittplatzierte, Stadtkämmerer Brad Lander, hatte seine Anhänger aufgerufen, Mamdani als zweite Wahl anzugeben.
Mamdani, der Unterstützung von bekannten progressiven Politikern wie Alexandria Ocasio-Cortez und Bernie Sanders erhielt, überzeugte vor allem jüngere Wähler mit seinem Programm, das sich auf bezahlbares Wohnen, kostenlose Busfahrten und universelle Kinderbetreuung konzentrierte. „Mit einer Vision einer Stadt, die sich alle leisten können, haben wir gewonnen“, erklärte Mamdani. Sein Wahlsieg steht für einen klaren Bruch mit dem bisherigen, moderaten Kurs der Demokratischen Partei.
Cuomo, der von prominenten Vertretern des demokratischen Establishments wie Bill Clinton und Jim Clyburn unterstützt wurde, gratulierte Mamdani noch in der Wahlnacht. Allerdings hatte seine Kandidatur durch frühere Skandale, darunter Vorwürfe sexueller Belästigung und Vertuschung von COVID-19-Todesfällen, an Rückhalt verloren.
Mit seiner Wahl würde Mamdani, der in Uganda geboren wurde und indische Wurzeln hat, der erste muslimische und asiatisch-amerikanische Bürgermeister von New York sowie der jüngste seit einem Jahrhundert werden. Doch trotz des Sieges in der Vorwahl steht ihm ein spannender Wahlkampf im November bevor. Neben dem Republikaner Curtis Sliwa treten auch der bisherige Bürgermeister Eric Adams als unabhängiger Kandidat und möglicherweise sogar Cuomo erneut an.
Mamdani betonte, seine Kampagne habe den Menschen wieder Hoffnung gegeben: „Wir haben unserer Stadt erlaubt, wieder zu glauben.“
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