Die griechische Küstenwache hat in den vergangenen Tagen mehr als 500 Migranten aus Seenot vor der Südküste der Insel Kreta geborgen. Allein am Samstag konnten bei fünf verschiedenen Bootsunglücken rund 280 Menschen gerettet werden, teilte die Behörde am Sonntag mit.
Die Geretteten stammen überwiegend aus Ägypten, dem Sudan und Bangladesch. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten sie ihre gefährliche Reise von Libyen aus angetreten. Unter den Geretteten befindet sich auch ein mutmaßlicher Schlepper aus dem Sudan, der inzwischen angeklagt wurde.
Das Mittelmeer bleibt tödliche Fluchtroute
Die griechischen Inseln – insbesondere Kreta – sind ein häufiges Ziel von Flüchtlingsbooten aus Nordafrika. Laut Angaben der Vereinten Nationen (UNO) kamen im Jahr 2024 fast 2.500 Menschen beim Versuch ums Leben, Europa über das Mittelmeer zu erreichen.
Ein besonders tragisches Beispiel war das Unglück im Juni 2023, als der überladene Fischtrawler „Adriana“ vor der Insel Pylos sank. Nach UNO-Schätzungen befanden sich mehr als 750 Geflüchtete an Bord – nur 104 überlebten, 82 Leichen wurden geborgen. Das Schiffsunglück gilt als eines der schwersten in der jüngeren Geschichte des Mittelmeers.
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