Während der US-Regierungsstillstand mittlerweile in die vierte Woche geht, reist Präsident Donald Trump an diesem Wochenende nach Asien. Auf seiner Reiseliste stehen Malaysia, Japan und Südkorea, obwohl mehrere Demokraten fordern, die Reise wegen der innenpolitischen Krise abzusagen.
Derweil sorgt Trumps Entscheidung, den East Wing des Weißen Hauses abzureißen, um Platz für einen 300-Millionen-Dollar-Ballsaal zu schaffen, für heftige Kontroversen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte der Amerikaner diesen Schritt ablehnt.
Abriss des East Wing: Mehrheit der US-Bürger dagegen
Laut einer YouGov-Umfrage vom 23. Oktober missbilligen 53 Prozent der Befragten Trumps Entscheidung, den East Wing des Weißen Hauses abreißen zu lassen. Nur 28 Prozent gaben an, den Umbau zu befürworten.
Der Abriss hatte in Washington für Entsetzen unter Denkmalschützern und Historikern gesorgt, nachdem die Bauarbeiten über den ursprünglich geplanten Bereich hinaus ausgeweitet worden waren.
Zustimmungswerte während des Regierungsstillstands
Trotz der politischen Spannungen und des laufenden Shutdowns seit dem 1. Oktober – dem zweitlängsten in der US-Geschichte – bleiben Trumps Zustimmungswerte laut mehreren Umfragen weitgehend stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau.
Eine Reuters/Ipsos-Umfrage vom 15. bis 20. Oktober mit 4.835 Befragten ergab:
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42 % Zustimmung zu Trumps Amtsführung,
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58 % Ablehnung.
Die Umfrage hat eine Fehlertoleranz von ±2 Prozentpunkten. Die Zustimmungsrate schwankt demnach seit Monaten zwischen 40 und 44 Prozent.
Wer trägt die Schuld am Regierungsstillstand?
Laut derselben Reuters/Ipsos-Erhebung sehen:
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50 % der Befragten die Republikanische Parteiführung als Hauptverantwortliche für den Shutdown,
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43 % machen die Demokraten verantwortlich.
Damit überwiegt erstmals seit Beginn des Stillstands die Schuldzuweisung an die Republikaner.
Weitere Umfragen bestätigen Trend
In der wöchentlichen Economist/YouGov-Umfrage vom 17.–20. Oktober gaben:
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39 % an, Trumps Arbeit als Präsident zu unterstützen,
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56 % lehnten sie ab.
Die Umfrage unter 1.621 US-Bürgern weist eine Fehlertoleranz von ±3,5 Prozentpunkten auf. Die Werte liegen damit leicht unter dem Niveau der Vorwoche.
Langfristige Entwicklung: Stabil, aber negativ
Datenaggregatoren wie RealClearPolitics und die New York Times zeigen ein ähnliches Bild:
Trumps Zustimmungswerte sind über Monate relativ stabil, aber netto negativ geblieben.
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Laut RealClearPolitics liegt Trumps Zustimmung derzeit bei 45,3 %, die Ablehnung bei 48,5 %.
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Die New York Times ermittelt eine durchschnittliche Zustimmung von 43 %.
Zum Vergleich:
Im Januar 2025 lag Trump zeitweise bei über 50 % Zustimmung, fiel aber bis Ende April auf rund 44 % – insbesondere nach dem Beginn des Shutdowns und den Diskussionen um den East-Wing-Abriss.
Historischer Vergleich: Trump unter Durchschnitt der Vorgänger
Eine Gallup-Analyse seiner Amtsjahre zeigt: Trumps Zustimmungswerte im Oktober liegen deutlich unter denen anderer moderner Präsidenten zur gleichen Zeit ihrer Amtsperiode.
| Präsident (Jahr) | Zustimmungsrate im Oktober |
|---|---|
| George W. Bush (2001) | 88 % |
| George H. W. Bush (1989) | 68 % |
| Ronald Reagan (1981) | 55 % |
| Barack Obama (2009) | 53 % |
| Bill Clinton (1993) | 48 % |
| Joe Biden (2021) | 42 % |
| Donald Trump (2017) | 37 % |
| Donald Trump (2025) | 41 % |
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