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Trumps Tiefseebergbau-Dekret sorgt für internationale Kritik

MIH83 (CC0), Pixabay
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US-Präsident Donald Trump hat ein umstrittenes Dekret unterzeichnet, das den Tiefseebergbau sowohl in US-Gewässern als auch in internationalen Gewässern deutlich ausweiten soll. Der Vorstoß stößt insbesondere aus China auf scharfen Protest – Peking wirft Washington vor, internationales Recht zu verletzen.

Das Dekret verfolgt das Ziel, die Vereinigten Staaten als „weltweiten Führer in der verantwortungsvollen Erkundung von Bodenschätzen der Tiefsee“ zu etablieren. In der Praxis umgeht die US-Regierung damit jedoch laufende UN-Verhandlungen über die Regeln für den Abbau von Rohstoffen außerhalb nationaler Hoheitsgebiete. Bisher hatten viele Staaten, darunter auch China, ihre eigenen Tiefseeprojekte zurückgehalten, bis ein globales Abkommen steht.

„Die Autorisierung der USA verletzt das Völkerrecht und schadet den Interessen der internationalen Gemeinschaft“, kritisierte Guo Jiakun, Sprecher des chinesischen Außenministeriums.

Kampf um kritische Rohstoffe

Der Hintergrund der Maßnahme liegt im zunehmenden geopolitischen Wettbewerb um kritische Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Seltene Erden – Metalle, die für Hightech-Industrien, grüne Technologien und die Rüstungsindustrie unverzichtbar sind. China dominiert bislang weite Teile der globalen Förderung und Veredelung dieser Metalle, was Trump immer wieder als strategische Schwäche der USA anprangert.

Die US-Regierung erhofft sich vom Tiefseebergbau einen wirtschaftlichen Schub von bis zu 300 Milliarden Dollar über die nächsten zehn Jahre und die Schaffung von rund 100.000 neuen Arbeitsplätzen.

Umweltschützer schlagen Alarm

Umweltorganisationen und Wissenschaftler warnen hingegen vor schweren ökologischen Schäden. „Tiefseebergbau ist ein extrem gefährliches Vorhaben für unsere Ozeane“, erklärte Jeff Watters von der US-Umweltschutzorganisation Ocean Conservancy. Die Eingriffe reichten weit über den Meeresboden hinaus und gefährdeten das gesamte marine Ökosystem.

Wissenschaftliche Studien, etwa eine Untersuchung der britischen National Oceanography Centre, zeigen, dass nach Testbergbauprojekten aus den 1970er-Jahren nur wenige Arten vollständig in die betroffenen Gebiete zurückgekehrt sind – insbesondere größere Tiere blieben aus.

Trotz dieser Bedenken will die kanadisch-amerikanische Firma The Metals Company (TMC) noch in diesem Jahr mit der Förderung beginnen. CEO Gerard Barron verteidigt das Vorhaben: In den abgrundtiefen Zonen gebe es kaum Leben – mit einer Biomasse von nur etwa 10 Gramm pro Quadratmeter, verglichen mit 30 Kilogramm in tropischen Regenwäldern.

Uneinigkeit in der westlichen Welt

Während die USA auf Vorreiterrolle setzen, fordern die EU, Großbritannien und zahlreiche Umweltorganisationen ein Moratorium für den Tiefseebergbau, bis die ökologischen Auswirkungen besser erforscht sind.

Ob sich Trumps Pläne zügig realisieren lassen, bleibt offen – doch der Konflikt um die Rohstoffschätze der Tiefsee dürfte sich weiter zuspitzen.

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