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Trumps geplante Zölle auf Arzneimittelimporte könnten Generikaversorgung in den USA gefährden

GabrielDouglas (CC0), Pixabay
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Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, bald Zölle auf den Import von Arzneimitteln zu erheben, sorgt bei Herstellern von Generika und Branchenexperten für große Besorgnis. Sie warnen vor neuen Engpässen bei Medikamenten sowie steigenden Preisen – mit potenziell gravierenden Folgen für Patientinnen und Patienten.

Gefahr für ohnehin fragile Lieferketten

Generikahersteller leiden bereits seit Jahren unter steigendem Wettbewerbsdruck und geringen Gewinnmargen. Zusätzliche Importzölle könnten ihre wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern – insbesondere, weil sie im Gegensatz zu Herstellern von Markenpräparaten weniger Spielraum haben, um die Mehrkosten an den Markt weiterzugeben.

„Manche Unternehmen werden sich die Einfuhr ihrer Produkte in die USA schlicht nicht mehr leisten können“, erklärte John Murphy III, Geschäftsführer des Branchenverbands Association for Accessible Medicines, gegenüber CNN. Das könne die ohnehin angespannte Versorgungslage bei bestimmten Medikamenten weiter verschärfen.

Derzeit gibt es laut der American Society of Health-System Pharmacists in den USA 270 aktive Medikamentenengpässe – darunter besonders viele Antibiotika. Im Vergleich zu Anfang 2024, als ein Höchststand von 323 registriert wurde, ist das zwar ein Rückgang, doch die Lage bleibt angespannt.

Ein weiteres Problem: Rund 40 % der Generika weltweit basieren auf Wirkstoffen, die von nur ein oder zwei Herstellern produziert werden. Fällt einer davon weg, gerät die Versorgung ins Wanken – mit potenziellen Auswirkungen auf Apotheken, Kliniken und letztlich Patientinnen und Patienten, so Rena Conti von der Boston University.

Kurzfristige Auswirkungen noch gedämpft – langfristig könnte es teuer werden

Da Apotheken ihre Medikamentenvorräte in der Regel im Voraus sichern, könnten die Auswirkungen der geplanten Zölle erst in einigen Monaten spürbar werden. Doch auf lange Sicht drohen Lieferprobleme und Preissteigerungen. „Die Zeche zahlen am Ende die Konsumentinnen und Konsumenten“, so Arthur Wong von S&P Global.

Zölle im Namen der nationalen Sicherheit

Trump begründet sein Vorgehen mit dem Ziel, die Medikamentenproduktion in die USA zurückzuholen, um im Krisenfall unabhängiger von Ländern wie China und Indien zu sein. Am Montag wurde ein offizielles Prüfverfahren eingeleitet, das laut Federal Register binnen 270 Tagen abgeschlossen sein soll. Es könnte die Grundlage für die Zölle liefern – mit Verweis auf die nationale Sicherheit.

Laut US-Handelsminister Howard Lutnick sollen die konkreten Zollmaßnahmen bereits in den nächsten ein bis zwei Monaten verkündet werden. Besonders betroffen wären Importe aus Indien und China, da diese Länder einen Großteil der Wirkstoffe für Generika liefern.

Branche bezweifelt gewünschte Effekte

Fachleute sehen das Vorhaben kritisch: „Angesichts der Komplexität der globalen Pharmalieferketten erwarten wir keine großen Veränderungen“, erklärte Analyst Evan Seigerman von BMO Capital Markets. Statt einer Rückverlagerung der Produktion könnte es sogar zum Gegenteil kommen.

Kathleen Jaeger, Sprecherin der Indian Pharmaceutical Alliance in den USA, warnt: „Hohe Zölle würden nicht nur die Medikamentenknappheit verschärfen, sondern auch die Abhängigkeit der USA von China vergrößern und Investitionen indischer Firmen in den US-Markt verzögern.“

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