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Trumps Friedensillusion: Putin führt ihn vor – und die Ukraine zahlt den Preis

512893 (CC0), Pixabay
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Donald Trump hatte sich seinen ersten großen außenpolitischen Coup als Präsident wohl anders vorgestellt. Eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine, ein erster Schritt zum Frieden – und das alles dank seines diplomatischen Geschicks? Die Realität sieht anders aus. Wladimir Putin hat Trumps naive Hoffnungen eiskalt ausgenutzt, ihm eine symbolische Geste verkauft und gleichzeitig sichergestellt, dass Russland weiterhin am längeren Hebel sitzt.

Putins „Ja“ war in Wirklichkeit ein „Nein“

Was Trump als diplomatischen Durchbruch verkaufen will – eine „Pause“ russischer Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur – ist in Wirklichkeit kaum mehr als ein PR-Coup für den Kreml. Ja, Russland verzichtet für einen Monat darauf, ukrainische Kraftwerke zu bombardieren. Aber was bedeutet das?

  • Die Wintermonate sind vorbei, der Schaden durch Energieausfälle wäre ohnehin geringer.
  • Die Ukraine verliert einen wichtigen Trumpf: Die Möglichkeit, mit Drohnen russische Ölraffinerien zu treffen – ein wesentlicher Schlag gegen Moskaus Wirtschaft.
  • Russische Angriffe auf andere Infrastrukturen – Straßen, Brücken, Bahnhöfe – gehen ungehindert weiter.

Mit anderen Worten: Putin gibt nichts auf, was ihm schadet, sondern nur das, was ihm ohnehin nichts mehr bringt.

Trumps fehlgeschlagener Bluff

Trump hatte gehofft, dass er Putin in eine Ecke drängen kann – mit großen Worten, einfachen Lösungen und einem unrealistischen Friedensangebot. Doch während Trump dachte, er könne den Krieg in einem einzigen Telefonat beenden, wusste Putin genau, was er tat:

  • Er gewann Zeit, um weitere Forderungen auf den Tisch zu legen – etwa ein Ende der westlichen Militärhilfe für Kiew.
  • Er ließ die USA wie einen schwachen Verhandlungspartner aussehen, der bereit ist, sich mit symbolischen Zugeständnissen zufriedenzugeben.
  • Er nutzte die Unklarheiten im Abkommen, um künftige Gespräche noch komplizierter zu machen.

Das Weiße Haus sprach nach dem Telefonat von einem „Waffenstillstand für Energie und Infrastruktur“ – ein Begriff, der in Moskau gar nicht existiert. Russland sprach lediglich von „Energieinfrastruktur“. Was zählt nun?

Die Verwirrung zeigt, dass die USA nicht einmal sicherstellen konnten, dass beide Seiten dasselbe unter „Abkommen“ verstehen. Putin hat nicht verhandelt – er hat Zeit geschunden.

Das eigentliche Problem: Trump ist ein Amateur in Putins Spiel

Der Kreml ist ein Meister darin, Verhandlungen zu nutzen, um die Gegenseite zu verwirren, zu spalten und zu entkräften. Trumps Ansatz hingegen ist geprägt von seiner simplistischen Sichtweise auf Diplomatie:

  • Er glaubt, dass man mit Putin „gut klarkommen“ kann, wenn man ihn nur freundlich genug behandelt.
  • Er versteht nicht, dass Russland niemals „Deals“ macht, die nicht langfristig seinem eigenen Vorteil dienen.
  • Er ist überzeugt, dass eine große Geste – ein Telefonat, ein Treffen, ein Händedruck – ausreicht, um eine komplexe geopolitische Krise zu lösen.

Doch in der realen Welt ist Diplomatie ein Schachspiel, kein Geschäftstreffen. Und während Trump mit großspurigen Versprechungen hausieren geht, setzt Putin jeden Zug mit Präzision.

Die Ukraine bleibt auf sich allein gestellt

Für die Ukraine bedeutet dieses gescheiterte „Friedensangebot“ nur eins: Die USA sind als starker Partner nicht mehr verlässlich.

  • Die US-Militärhilfe wurde bereits einmal pausiert – ein klares Signal an Russland, dass Trump bereit ist, die Ukraine aufzugeben, wenn es ihm politisch nutzt.
  • Trumps Regierung wirkt schwach und unvorbereitet, was Putin noch mehr ermutigt, auf seine Bedingungen zu bestehen.
  • Die EU und andere westliche Partner müssen nun selbst entscheiden, ob sie ohne klare US-Unterstützung weiter Druck auf Russland ausüben.

Fazit: Putin spielt auf Zeit – und Trump lässt es zu

Trumps „Friedensdeal“ ist kein Sieg, sondern eine Blamage. Er hat gezeigt, dass er in der internationalen Diplomatie überfordert ist und sich von Putin an der Nase herumführen lässt. Während Trump von einer „großartigen Vereinbarung“ spricht, führt Russland seinen Krieg mit neuen Mitteln weiter – und die Ukraine steht zunehmend allein da.

Es ist ein bitteres Déjà-vu: Ein US-Präsident, der glaubt, Putin durch Charme und Geschäftssinn überlisten zu können – und am Ende mit leeren Händen dasteht. Der Unterschied? Dieses Mal geht es nicht nur um geopolitische Eitelkeiten, sondern um Leben und Tod.

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