Seit seiner zweiten Amtseinführung haben sich die westlichen Verbündeten der USA mit Kritik an Donald Trump auffällig zurückgehalten. Doch das Schweigen hielt nicht lange. Der Grund? Trumps neueste außenpolitische „Vision“: Gaza unter US-Kontrolle stellen, die palästinensische Bevölkerung umsiedeln und das Gebiet in die „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
Die Reaktionen? Fassungslosigkeit.
Ein Schock für die Weltgemeinschaft
Trumps Vorschlag brach mit Jahrzehnten westlicher Diplomatie, die stets eine Zwei-Staaten-Lösung als Ziel sah – auch wenn deren Umsetzung stets scheiterte. Stattdessen schlug er eine Zwangsumsiedlung der Palästinenser vor, was von Frankreich als „schwere Verletzung des Völkerrechts“ verurteilt wurde. Die UNO warnte vor „ethnischer Säuberung“, während Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock erklärte, der Plan würde „neues Leid und neuen Hass“ schaffen.
Selbst innerhalb der EU fanden sich kaum Unterstützer für Trumps Idee – abgesehen vom niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders, der auf X vorschlug: „Lasst die Palästinenser nach Jordanien ziehen – Problem gelöst!“
Zwischen Appeasement und Kritik: Europas Dilemma
Während Länder wie Deutschland und Frankreich unmissverständlich widersprachen, sind andere Staaten vorsichtiger. Besonders Großbritannien, das nach dem Brexit dringend auf gute Beziehungen zu den USA angewiesen ist, tastet sich diplomatisch voran. Premierminister Keir Starmer versuchte, Trump mit Lob für seine Gaza-Politik zu besänftigen – aber ohne seinen absurden Plan direkt zu unterstützen.
Ein britischer Abgeordneter verriet CNN, dass viele Parlamentarier „entsetzt“ über Trumps Vorschlag seien, aber dennoch darauf bedacht, ihn nicht öffentlich zu kritisieren.
Trumps Plan – Kalkül oder Chaos?
Die große Frage bleibt: Meint Trump das ernst oder setzt er nur auf maximalen Druck?
Einige Experten glauben, dass er mit extremen Vorschlägen die Verbündeten dazu zwingen will, alternative Lösungen zu präsentieren – eine Art Verhandlungstaktik nach dem Muster „The Art of the Deal“. Andere halten das für gefährliche Diplomatie, die das internationale Vertrauen in die USA weiter erodieren lässt.
„Die Biden-Regierung war vorhersehbar und zuverlässig“, so der Politikwissenschaftler Jon Alterman. „Die Trump-Regierung hat genau den gegenteiligen Instinkt.“
Was kommt als Nächstes?
Neben dem Nahost-Konflikt könnte bald die nächste außenpolitische Krise anstehen: Trumps geplante Neuverhandlungen zum Ukraine-Krieg. Schon früher deutete er an, dass er bereit wäre, ukrainisches Gebiet an Russland abzutreten, um den Konflikt zu beenden.
Westliche Staatschefs sind alarmiert – und bereiten sich auf weitere unvorhersehbare Eskalationen vor. Nächste Woche reisen mehrere Trump-Verbündete zur Münchner Sicherheitskonferenz, darunter Außenminister Marco Rubio, Vizepräsident JD Vance und der neue Ukraine-Russland-Gesandte Keith Kellogg.
Ihr Ziel? Den Alliierten versichern, dass die USA immer noch ein verlässlicher Partner sind – trotz ihres unberechenbaren Präsidenten.
Kommentar hinterlassen