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Trump-Zölle belasten den Welthandel: Exporte aus Südkorea brechen ein

geralt (CC0), Pixabay
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Die neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump zeigen erste deutliche Auswirkungen auf den globalen Handel: Die südkoreanische Zollbehörde meldet für die ersten 20 Apriltage einen Rückgang der Exporte um 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark betroffen sind Auto-Exporte (–6,5 %) und Stahl-Lieferungen (–8,7 %) in die USA. Insgesamt gingen die Exporte nach Amerika sogar um 14,3 % zurück.

Grund dafür ist ein von Trump verhängter 25 %-Zoll auf Aluminium, Stahl und Fahrzeuge sowie ein vorübergehender 10 %-Einfuhrzoll auf fast alle übrigen Waren. Ein noch höherer Zoll von 25 % auf Halbleiter wird derzeit diskutiert, wobei diese Produkte bisher vom Zoll ausgenommen sind – was sich in einem Exportplus von 10,2 % bei Chips widerspiegelt.

Der Wirtschaftswissenschaftler Min Joo Kang von ING bezeichnete die Zahlen als „Frühindikator für eine mögliche Verschärfung der globalen Handelsspannungen“. Auch Lee Branstetter von der Carnegie Mellon University wies darauf hin, dass der Exportrückgang teilweise auf Trumps Handelspolitik zurückzuführen sei. Branstetter, ein ehemaliger Wirtschaftsberater unter Präsident Obama, erwartet ähnliche Entwicklungen bei anderen US-Handelspartnern – wenngleich solche Effekte mit Verzögerung auftreten könnten.

Die unsichere Handelspolitik Trumps – zwischen Zollandrohungen und angekündigten Handelsverträgen – führt laut Branstetter dazu, dass viele Unternehmen vorsichtig agieren oder ihre Bestellungen ganz einstellen. So berichtete etwa ein Spielwarenunternehmen, es habe keine neuen Waren mehr aus China geordert – aus Sorge vor weiteren Zollerhöhungen.

Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt: Die weltweite Wirtschaftswachstumsprognose wurde auf 2,8 % gesenkt (nach zuvor 3,3 %). Für die USA selbst erwartet der IWF sogar nur noch 1,8 % Wachstum, was eine deutliche Abschwächung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Als Gründe nennt der IWF unter anderem „Handelsspannungen und hohe politische Unsicherheit“.

Ein Hoffnungsschimmer könnte ein geplantes Treffen zwischen südkoreanischen und US-amerikanischen Spitzenvertretern am Donnerstag sein, bei dem über mögliche Handelsvereinbarungen gesprochen werden soll. Die US-Regierung kündigte an, bei Handelsfragen künftig stärker mit Verbündeten wie Südkorea zusammenarbeiten zu wollen.

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