In einer politischen Wendung, die man fast für Satire halten könnte, klingt Donald Trump in jüngsten Wirtschaftsreden plötzlich wie sein Dauerkritiker Joe Biden. Während er Biden noch für das „Inflationschaos“ geißelt, das angeblich durch zu viel Geld und zu niedrige Zinsen verursacht wurde, schlägt Trump nun – Überraschung – genau diese Politik erneut vor.
In einer Rede in Pennsylvania und auf Social Media präsentierte Trump seine wirtschaftlichen Pläne: 2.000 Dollar Direktzahlungen, niedrigere Leitzinsen und eine neue Fed-Führung, die sein Wachstumsmantra folgt. Das klingt nicht nur nach 2021, sondern erinnert frappierend an Bidens Konjunkturpolitik – die Trump selbst regelmäßig verurteilt.
Doch die Realität ist: Auch 2026 wächst die US-Wirtschaft kräftig (4,3 % BIP-Wachstum laut Handelsministerium), während der Arbeitsmarkt wackelt. Und Trump sieht darin den perfekten Moment, noch mehr Geld in den Markt zu pumpen. Ökonomen rollen bereits mit den Augen: Starke Nachfrage + wenig Angebot = Inflation. Das lehrt schon VWL 101.
Trump ignoriert das und erklärt lieber: Ein starker Aktienmarkt könne das BIP um bis zu 20 % wachsen lassen (Fun Fact: Das ist mehr als doppelt so viel wie jemals in der US-Geschichte erreicht wurde). Realität? Eher Reality-TV.
Dabei warnt selbst Fed-Chef Powell, dass Trumps Zölle einen dauerhaften Preisdruck erzeugen. Doch Trump bleibt dabei: Wachstum sei wichtiger als Preisstabilität – Erfolg dürfe nicht bestraft werden.
Kritiker meinen: Trump fordert eine Art „Bidenomics 2.0“, nur mit größerer Klappe, mehr Zöllen und weniger Fakten. Sollte er gewinnen, bekommt er vielleicht, was er will – inklusive des Risikos: hohe Inflation bei sinkender Kaufkraft.
Fazit: Trump sagt, Biden habe das wirtschaftliche Feuer gelegt. Jetzt kommt er mit dem Benzinkanister.
Kommentar hinterlassen