Startseite Allgemeines Trump verklagt Wall Street Journal wegen angeblichem Epstein-Brief
Allgemeines

Trump verklagt Wall Street Journal wegen angeblichem Epstein-Brief

sergeitokmakov (CC0), Pixabay
Teilen

Ein angeblicher Geburtstagsbrief von Donald Trump an den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein sorgt für politischen und medialen Wirbel. Nach einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ), wonach sich in Epsteins Geburtstagsalbum ein Brief mit Trumps Unterschrift und einer skizzierten nackten Frau befunden haben soll, wies der frühere Präsident die Authentizität des Dokuments empört zurück – und reichte nun Klage gegen das WSJ ein.

Inhalt des umstrittenen Briefs

Der Brief, angeblich für Epsteins 50. Geburtstag im Jahr 2003 verfasst, enthält laut WSJ eine fiktive, verspielte Dialogsequenz zwischen „Donald“ und „Jeffrey“. Darin heißt es u. a.:

„Donald: Ein Kumpel ist etwas Wunderbares. Alles Gute zum Geburtstag — und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein.“

Begleitet wurde das Schreiben offenbar von einer Zeichnung einer nackten Frau, wobei Trumps Vorname in einem provokanten Kontext dargestellt wurde. Trump selbst reagierte in sozialen Medien empört: „Das sind nicht meine Worte. So rede ich nicht. Und ich zeichne auch keine Bilder.“

Die Klage

Trump reichte am 18. Juli 2025 Klage beim Bundesgericht in Miami ein. Beklagt sind unter anderem Dow Jones & Company, News Corporation, deren Eigner Rupert Murdoch sowie die beiden Reporter Khadeeja Safdar und Joseph Palazzolo. Der genaue Inhalt der Klageschrift ist bislang nicht öffentlich bekannt.

Trump bezeichnete die Veröffentlichung als „falsch, böswillig und verleumderisch“ und nannte den Artikel einen weiteren Angriff auf seine Person durch „linke Medieneliten“. Bereits vor Erscheinen hatte Trump laut WSJ mit einer Klage gedroht.

Politischer Hintergrund

Die Veröffentlichung fällt in eine Zeit zunehmenden Drucks auf die Trump-Regierung, mehr Transparenz im Fall Epstein zu zeigen. Sowohl Republikaner als auch Demokraten fordern die Offenlegung weiterer Dokumente. Trump hatte seinerseits der vorherigen Biden-Regierung vorgeworfen, eine sogenannte „Kundenliste“ Epsteins zu verheimlichen.

Nach dem WSJ-Bericht kündigte Trump an, er werde Generalstaatsanwältin Pam Bondi anweisen, „alle relevanten Grand-Jury-Protokolle“ veröffentlichen zu lassen. Bondi kündigte prompt an, entsprechende Anträge beim Gericht einzureichen.

Faktenlage bisher

Trump wird zwar in historischen Dokumenten rund um Epstein mehrfach erwähnt, etwa in Flugprotokollen oder Notizen mit seiner Telefonnummer, es gibt jedoch keine öffentlich bekannten Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten. Auch in den Gerichtsunterlagen rund um die Verurteilung von Ghislaine Maxwell tauchte Trump nicht belastend auf.

Bewertung

Ob der veröffentlichte Brief echt ist oder nicht, lässt sich derzeit nicht unabhängig verifizieren. Dass Trump jedoch juristisch gegen einen der einflussreichsten konservativen Medienkonzerne vorgeht, ist bemerkenswert – nicht zuletzt, weil Rupert Murdoch in der Vergangenheit als einer seiner wichtigsten medialen Verbündeten galt.

Der Fall zeigt einmal mehr, wie sehr sich die Epstein-Affäre zu einem politischen Minenfeld entwickelt hat – und wie stark Trumps politische Interessen, juristische Strategien und mediale Inszenierung ineinandergreifen.

 

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Multitalent Investment 3 GmbH- die Verweigerung des Prüfungsvermerkes für die Bilanz 2024

Zitat:   An die Multitalent Investment 3 GmbH Vermerk über die Prüfung...

Allgemeines

Multitalent Investment 3 GmbH die „Katastrophenbilanz“

Die Bilanzanalyse der Multitalent Investment 3 GmbH (Stand: 31.12.2024) offenbart gravierende finanzielle,...

Allgemeines

Causa Benko in Italien: Keine kriminelle Vereinigung – nur ein bisschen Gesetzesbiegen

Wer gedacht hat, dass René Benko nur in Österreich für juristischen Wirbel...

Allgemeines

Wohnungsnot? Die EU hat einen Plan. Irgendwann. Vielleicht.

Die Europäische Kommission hat einen kühnen Plan vorgestellt: Europa soll wieder Wohnraum...