Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat der Harvard-Universität vorgeworfen, bei antisemitischen Vorfällen auf dem Campus nicht nur weggesehen, sondern teilweise aktiv mitgewirkt zu haben.
In einem Schreiben an Universitätspräsident Alan Garber heißt es, Harvard habe sich „in einigen Fällen absichtlich gleichgültig“ gezeigt. In anderen sei die Hochschule sogar ein „willentlicher Teilnehmer an antisemitischer Belästigung“ gewesen – betroffen seien jüdische Studierende, Lehrende und Mitarbeitende.
Nach Ansicht der Regierung verstößt Harvard damit gegen das US-Bürgerrechtsgesetz. Sollte die Universität keine sofortigen Gegenmaßnahmen ergreifen, drohe der vollständige Entzug staatlicher Fördermittel. Auch das Verhältnis zwischen Regierung und Hochschule könnte sich dadurch weiter verschlechtern.
Der Brief ist Teil eines länger schwelenden Konflikts: Die Trump-Regierung kritisiert Hochschulen wie Harvard seit Monaten wegen einer aus ihrer Sicht linksliberalen Haltung und mangelnden Einsatzes gegen Antisemitismus. Bereits in der Vergangenheit wurden Fördergelder eingefroren oder gestrichen. Harvard wehrt sich juristisch gegen politische Einflussnahme aus Washington und gilt als prominente Kritikerin des Regierungskurses.
Kritiker hingegen werfen der Regierung vor, den Kampf gegen Antisemitismus als politisches Druckmittel zu missbrauchen – vor allem, um regierungskritische Institutionen zu disziplinieren.
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