Nach einem tödlichen Angriff in Syrien, bei dem zwei US-Soldaten und ein ziviler Dolmetscher ums Leben kamen, hat US-Präsident Donald Trump am Samstag eine „sehr ernste Vergeltung“ angekündigt. Der Angriff, bei dem drei weitere Soldaten verletzt wurden, wurde laut US-Zentralkommando und Pentagon von einem einzelnen ISIS-Angreifer verübt.
„Wir werden Vergeltung üben“, erklärte Trump gegenüber Reportern im Weißen Haus. Die Nation trauere um „drei großartige amerikanische Patrioten“ und bete für die Verwundeten, deren Zustand sich stabilisiere.
Trump betonte auch die Zusammenarbeit mit syrischen Kräften. Syriens neuer Präsident Ahmed al-Sharaa sei „erschüttert“ über den Angriff, sagte Trump. Syrien hatte sich erst vor einem Monat der US-geführten Koalition gegen ISIS angeschlossen – ein Meilenstein in den Beziehungen seit dem Sturz des Assad-Regimes im Vorjahr.
Laut dem Gouverneursbüro von Iowa gehörten die getöteten Soldaten der Nationalgarde des Bundesstaates an. Etwa 1.800 Nationalgardisten aus Iowa waren im Mai im Rahmen der „Operation Inherent Resolve“ in den Nahen Osten entsandt worden.
Pentagon und Verteidigungsminister kündigen Konsequenzen an
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bestätigte, dass der Attentäter von syrischen Partnerkräften getötet wurde. In einer scharfen Stellungnahme schrieb er: „Wenn du Amerikaner angreifst – egal wo auf der Welt – wirst du den Rest deines kurzen, ängstlichen Lebens damit verbringen, zu wissen, dass die USA dich jagen und töten werden.“
Auch Trumps Social-Media-Posts ließen keinen Zweifel an einer bevorstehenden Reaktion. Der Präsident bezeichnete die Attacke als „einen ISIS-Angriff auf die USA und Syrien“ in einer Region, die „nicht vollständig unter Kontrolle“ sei.
Hintergründe zum Angriff
Der Angriff ereignete sich in der Badia-Region, als eine Delegation von US-geführten Koalitionskräften und Syriens Innerer Sicherheitskräfte eine gemeinsame Tour durch ein Kommandozentrum unternahm. Der Schütze eröffnete das Feuer am Eingang und wurde anschließend von Wachen getötet.
Laut syrischem Innenministerium war der Angreifer bereits vor dem Angriff bekannt. Syrische Sicherheitskräfte hatten die Koalition laut einem Sprecher vor einem möglichen Angriff gewarnt – doch die Warnungen seien ignoriert worden. Ein psychologisches Gutachten über den Täter war geplant, lag jedoch vor dem Anschlag nicht vor.
US-Kampfhubschrauber evakuierten die Verletzten zum Stützpunkt Al-Tanf nahe der irakischen Grenze. Die Straße zwischen Deir Ezzor und Damaskus wurde vorübergehend gesperrt.
Politische Folgen und neue Dynamik in Syrien
Der Angriff ist der tödlichste gegen US-Kräfte in Syrien seit 2019. Dass er kurz nach der Annäherung zwischen Damaskus und Washington erfolgte, verleiht dem Vorfall zusätzliche Brisanz. Trump hatte al-Sharaa kürzlich als „starken Führer“ bezeichnet. Beobachter werten den Anschlag als Test für die noch junge Partnerschaft beider Länder im Kampf gegen ISIS.
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