US-Präsident Donald Trump hat erneut seinen Wunsch nach niedrigeren Leitzinsen bekräftigt, betont aber, dass er keine Absicht habe, den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, zu entlassen. „Ich habe nicht vor, ihn zu feuern“, sagte Trump am 22. April im Oval Office nach der Vereidigung von Paul Atkins als neuer Chef der Börsenaufsicht SEC.
Trotz dieser Aussage hatte Trump Powell kurz zuvor in sozialen Medien als „großen Verlierer“ bezeichnet – eine Bemerkung, die die Finanzmärkte erschütterte. Der Dollar fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren, Aktienkurse gerieten unter Druck.
Trump kritisiert Powell seit Langem wegen dessen zurückhaltender Zinspolitik. Während die Fed zuletzt zwei Zinssenkungen für 2025 in Aussicht gestellt hat, fordert Trump eine aggressivere Lockerung der Geldpolitik, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Laut Trump sei nun der „perfekte Zeitpunkt“ für Zinssenkungen, da die Inflation niedrig sei und geringere Kreditkosten die Wirtschaft ankurbeln könnten.
Wirtschaftsberater Kevin Hassett bestätigte, das Weiße Haus prüfe, ob eine Entlassung Powells rechtlich möglich sei. Diese Diskussion entbrannte, nachdem Trump öffentlich erklärte, Powell könne „nicht schnell genug ersetzt werden“.
Trotz dieser Spannungen betonte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt, der Präsident habe das Recht, Kritik an der Zentralbank zu äußern. Sie warf der Fed vor, politische Entscheidungen zu treffen, statt im Interesse der US-Wirtschaft zu handeln.
Auf die Frage, ob Trump weiterhin einen starken Dollar wolle, antwortete Leavitt: „Der Präsident möchte, dass der Dollar die Weltreservewährung bleibt.“
Die jüngsten Aussagen zeigen einmal mehr die angespannte Beziehung zwischen dem Weißen Haus und der Federal Reserve – und werfen Fragen zur Unabhängigkeit der Notenbank auf, die für viele Investoren ein zentrales Element der wirtschaftlichen Stabilität darstellt.
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