Der Machtkampf um eines der größten Medienhäuser der Welt nimmt Fahrt auf: David Ellison, Chef von Paramount Skydance und Sohn des milliardenschweren Oracle-Gründers Larry Ellison, will den Unterhaltungsgiganten Warner Bros. Discovery (WBD) übernehmen – und setzt dabei offenbar auf einen besonderen Trumpf: Donald Trump selbst.
💰 Drei gescheiterte Angebote – und kein Rückzug
Wie US-Medien berichten, hat WBD Ellisons bisherige drei Übernahmeangebote abgelehnt. Doch der 41-Jährige zeigt sich unbeeindruckt.
Er will das Medienunternehmen – zu dem CNN, HBO Max, DC Comics, Cartoon Network und zahlreiche Hollywood-Studios gehören – unbedingt kaufen.
Paramount Skydance, das erst kürzlich durch den Zusammenschluss von Paramount Global und Skydance entstanden ist, gilt in Branchenkreisen als der aussichtsreichste Interessent.
🃏 „Der Trumpf“ – im wahrsten Sinne
Ellisons Berater argumentieren, dass er der einzige Käufer sei, der unter der Trump-Regierung regulatorisch durchkommen würde.
Ein Vertrauter formulierte es gegenüber CNN mit einem ironischen Wortspiel:
„Das ist der Trumpf – buchstäblich.“
Denn: Präsident Donald Trump hat sich zuletzt mehrfach lobend über die Ellisons geäußert.
„Sie sind Freunde von mir. Große Unterstützer. Sie werden die richtigen Entscheidungen treffen“, sagte Trump Mitte Oktober.
Analysten in den USA gehen davon aus, dass Trumps persönliche Vorlieben und sein Einfluss auf die Behörden ein entscheidender Faktor für die Genehmigung eines solchen Mega-Deals sein könnten.
🏛️ Streit um den Preis und mögliche Alternativen
Warner-Chef David Zaslav lehnt Ellisons jüngstes Angebot von 23,50 Dollar pro Aktie (rund 38 Milliarden Dollar Gesamtwert) als zu niedrig ab.
Der Vorstand von WBD habe das Gebot einstimmig zurückgewiesen.
Zaslav sondiert inzwischen auch andere Optionen: Gespräche mit Amazon, Netflix und Comcast (NBCUniversal) sollen bereits laufen. Möglich wäre laut Insidern auch, dass WBD aufgeteilt und teilweise an verschiedene Käufer verkauft wird.
🎬 Ellisons Medienimperium wächst
David Ellison, bekannt für Produktionen wie Top Gun: Maverick, will mit der Übernahme ein „neues Hollywood-Schwergewicht“ schaffen.
Gemeinsam mit seinem Vater Larry (geschätztes Vermögen: über 200 Milliarden Dollar) verfolgt er eine aggressive Expansionsstrategie.
Jüngst übernahm er auch die Plattform The Free Press und installierte dort die Journalistin Bari Weiss als Chefredakteurin von CBS News – ein Schritt, der in den USA für politische Diskussionen sorgt.
⚖️ Politisches Risiko bleibt
Doch so vorteilhaft der Trump-Faktor in Washington sein mag – international könnte er sich als Bumerang erweisen.
Ein Deal dieser Größenordnung müsste auch von Regulierungsbehörden in der EU, Großbritannien und Lateinamerika geprüft werden.
Dort könnte der Eindruck, Trump habe den Weg freigemacht, eher Skepsis und Widerstand hervorrufen.
📺 Fazit
Während Trump öffentlich Unterstützung signalisiert, betont Ellison, sein Ziel sei es, „einen skalierbaren Hollywood-Champion zu schaffen, der Innovation und Qualität vereint“.
Doch Warner-Chef Zaslav bleibt hart.
Der Medienpoker zwischen den beiden Davids – Ellison und Zaslav – könnte damit zum nächsten großen Kapitel im globalen Machtkampf zwischen Tech-Milliardären, Politik und Hollywood werden.
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