In seiner zweiten Amtszeit scheint Donald Trump endgültig beschlossen zu haben, dass nichts auf dieser Welt namenlos bleiben darf – schon gar nicht, wenn Platz für TRUMP ist. Gebäude, Institute, Konten, Goldkarten, Pillenportale … und nun offenbar auch: Kampfschiffe.
Bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago präsentierte der US-Präsident stolz erste Skizzen der neuen Schlachtschiffe der sogenannten „Trump Class“. Diese sollen – wenig überraschend – länger, schneller, größer und laut Trump gleich „100-mal schlagkräftiger“ sein. Messbar ist das zwar nicht, klingt aber beeindruckend.
Zunächst sollen zwei Schiffe gebaut werden, später könnten es bis zu 25 werden. Bewaffnung: Raketen, Geschütze, Laser, Hyperschall – also alles, was nach Zukunft, Stärke und möglichst viel Goldlack klingt. Trump kündigte außerdem an, selbst beim Design mitzuarbeiten, schließlich habe er „ein starkes Gespür für Ästhetik“. Flugzeugträger von morgen – jetzt auch als Einrichtungsvorschlag.
Goldene Flotte für das „Goldene Zeitalter“
Die neuen Kriegsschiffe seien Teil eines „Goldenen Zeitalters“ der USA, erklärte Trump. Gold scheint ohnehin seine Lieblingsfarbe zu sein: Raketenabwehr heißt „Golden Dome“, die Flotte soll „golden“ werden – wahrscheinlich fehlt nur noch ein Kronleuchter auf dem Deck.
Natürlich gehe es auch darum, der Welt wieder „Respekt abzuringen“. Und nebenbei die heimische Industrie zu stärken. Das Militär soll härter aussehen – und vor allem: markanter gebrandet.
Trump vor Kennedy, Trump statt Frieden
Nicht jeder findet diesen Namensdrang so glänzend. Erst kürzlich ließ Trump das John F. Kennedy Center for the Performing Arts kurzerhand in „Trump Kennedy Center“ umbenennen – sein eigener Name nun vor dem des ermordeten Präsidenten. Möglich wurde das, nachdem Trump das Direktorium neu besetzte und sich selbst gleich zum Vorsitzenden wählte. Effizient.
„Linke“ Programminhalte wurden gestrichen, „patriotische“ eingesetzt. Die Kennedy-Familie protestierte – erfolglos. Ob die Umbenennung rechtlich haltbar ist? Offen.
Ähnlich lief es beim früheren US Institute of Peace, das nun als Donald J. Trump Institute of Peace firmiert – nachdem Trump das Institut per Dekret auflöste, den Leiter von Polizisten hinausbegleiten ließ und den Großteil der Belegschaft entließ. Frieden, aber bitte mit Branding.
Trump für alle Lebenslagen
Wie US-Medien schreiben, sei das erst der Anfang. Trumps eigenes Motto scheint zu gelten:
„Schreib deinen Namen drauf – sonst vergessen sie dich.“
Geplant oder bereits umgesetzt:
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TrumpRx: Medikamente günstiger direkt beim Hersteller
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Trump Accounts: 1.000 Dollar Startkapital für Neugeborene
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Trump Gold Card: Eine Million Dollar zahlen, schneller zur US-Staatsbürgerschaft
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Trump-Merch: Von Duschgel bis Golfzubehör – mit Trump-Gesicht
Mit Trumps eigener Kryptowährung $TRUMP kann man im Shop allerdings nicht zahlen. Irgendwo muss die Grenze ja sein.
Viel Name, viele Fragen
Ob die neuen Schiffe militärisch sinnvoll sind, ist offen. Kritiker verweisen auf moderne Drohnenkriege und fragen, ob riesige Schlachtschiffe nicht eher aus der Vergangenheit stammen. Und ob Trumps neueste Großprojekte erfolgreicher enden als manche frühere Unternehmung – etwa seine eigene Fluglinie – bleibt abzuwarten.
Sicher ist nur eines:
Bei der Präsentation ging es weniger um Verteidigungspolitik als um Personenkult. Oder wie ein Mitstreiter es ausdrückte: Die USA würden Trump „Jahrzehnte und Jahrhunderte“ dankbar sein.
Ob das stimmt, hängt vermutlich davon ab, wie schnell der nächste Präsident den Namensstempel wieder ablöst.
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