US-Präsident Donald Trump hat bei einem Pressetermin an Bord der Air Force One angedeutet, dass er sich in der Venezuela-Krise für eine konkrete Vorgehensweise entschieden habe. Nach mehreren hochrangigen Briefings in dieser Woche sowie verstärkter militärischer Präsenz der USA in der Karibik steht eine mögliche Intervention zunehmend im Raum.
Militärische Optionen und „Operation Southern Spear“
Laut CNN-Quellen wurde Trump diese Woche von Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef General Dan Caine über verschiedene militärische Optionen informiert. Einen Tag später beriet er sich mit einem erweiterten Team aus Sicherheits- und Außenpolitikern, darunter Außenminister Marco Rubio, im Lagezentrum des Weißen Hauses.
Gegenüber Journalisten sagte Trump am Freitag kryptisch:
„Ich habe mich im Grunde genommen entschieden – ja. Ich kann Ihnen nicht sagen, was es ist, aber ich habe eine Entscheidung getroffen.“
Das US-Verteidigungsministerium hat bereits über ein Dutzend Kriegsschiffe und rund 15.000 Soldaten in die Region entsandt. Der Einsatz läuft unter dem Namen „Operation Southern Spear“. Auch der größte Flugzeugträger der Welt, die USS Gerald R. Ford, befindet sich nun in der Karibik – begleitet von Zerstörern, einem Kreuzer, einem U-Boot und weiteren Schiffen sowie zehn F-35-Kampfjets, die nach Puerto Rico verlegt wurden.
Was steht zur Diskussion?
Unter den möglichen Maßnahmen, die Trump zur Verfügung stehen, befinden sich gezielte Luftangriffe auf militärische Einrichtungen, Regierungsgebäude und Drogenrouten in Venezuela. Eine direktere Option wäre der Versuch, Präsident Nicolás Maduro zu stürzen – ein Szenario mit hohem Eskalationspotenzial.
Während Trump noch im vergangenen Monat in einem Interview erklärte, er ziehe keine Luftschläge in Venezuela in Betracht, deutet sein jüngstes Verhalten auf ein Umdenken hin. Allerdings zeigte er sich in internen Gesprächen laut Insidern zögerlich, US-Truppen in riskante Operationen zu schicken, die scheitern könnten.
Reaktionen und Risiken
Präsident Maduro warnte am Freitag eindringlich vor einer US-Intervention. In einer Rede in Caracas sagte er, eine militärische Eskalation könne „ein neues Gaza, ein zweites Afghanistan oder ein weiteres Vietnam“ nach sich ziehen.
„Haltet die wahnsinnige Hand auf, die Bomben und Krieg nach Südamerika bringt. Nein zum Krieg!“, so Maduro.
Auch im eigenen Land könnte Trump mit einem Einsatz in Venezuela politischen Schaden nehmen. Teile seiner Wählerbasis, darunter auch Vizepräsident JD Vance, gelten als kritisch gegenüber internationalen Militäreinsätzen. Der Trump-Kurs war stets: „Amerika zuerst“ – und keine neuen Auslandskriege.
Ein Mitarbeiter eines republikanischen Abgeordneten sagte dazu:
„Die Amerikaner haben Trump nicht gewählt, um in einen langfristigen Konflikt in Lateinamerika verwickelt zu werden. Ohne klare und nachhaltige Unterstützung wird eine solche Operation nicht funktionieren.“
Was steht für Trump auf dem Spiel?
Ein erfolgreicher Sturz Maduros könnte Trump erhebliche politische Vorteile bringen: Er könnte sich als Präsident präsentieren, der getan hat, was anderen nicht gelang – ein autoritäres Regime beenden, den Drogenhandel eindämmen, Migration kontrollieren und möglicherweise Ölgeschäfte für die USA sichern.
Andererseits ist das Risiko eines chaotischen Nachspiels groß. Die Opposition in Venezuela ist zersplittert, das Militär bleibt Maduro bislang weitgehend treu. Ein Machtvakuum könnte zu einem Bürgerkrieg oder langem Besatzungseinsatz führen.
Fazit:
Donald Trump steht vor einer Entscheidung von historischer Tragweite. Noch ist nicht klar, ob er den riskanten Schritt eines militärischen Eingreifens in Venezuela wirklich gehen wird. Klar ist jedoch: Die Welt schaut genau hin – und die Uhr tickt.
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