Seit April 2025 gelten in den USA unter Präsident Donald Trump Importzölle von 25 Prozent auf Autos und Ersatzteile. Viele Verbraucher rechneten deshalb mit drastischen Preisanstiegen – doch bisher blieb dieser Effekt aus. Laut aktuellen Zahlen von Edmunds.com sind die Preise für Neuwagen im Mai sogar leicht um 0,2 Prozent gefallen. Auch die offizielle US-Inflationsstatistik zeigt einen Rückgang bei Neu- und Gebrauchtwagenpreisen.
Was steckt dahinter? Experten nennen mehrere Gründe: Viele Autohäuser verkaufen derzeit noch Lagerbestände, die vor Einführung der Zölle importiert oder produziert wurden. Zudem haben Sorgen über Konjunktur und hohe Kreditzinsen die Nachfrage gebremst – Preiserhöhungen wären aktuell schlicht nicht durchsetzbar. Auch politisches Kalkül spielt mit: Automobilhersteller scheuen Preissteigerungen, um nicht in den Fokus der Regierung zu geraten.
Doch die Ruhe könnte trügen. Brancheninsider wie Ivan Drury (Edmunds.com) rechnen damit, dass die Preise spätestens in zwei bis drei Monaten steigen werden – sobald zollbelastete Fahrzeuge vermehrt auf dem Markt landen. Viele Hersteller erhöhen laut Analysten bereits indirekt die Kosten: durch geringere Rabatte oder zusätzliche Gebühren.
Besonders betroffen könnten Käufer der kommenden Modellgeneration 2026 sein. Analyst Adam Jonas von der Bank of America erwartet, dass die Autobauer zu diesem Zeitpunkt offiziell die Listenpreise anheben – und dabei den Begriff „Zoll“ tunlichst vermeiden werden.
Aktuell scheint der Zeitpunkt für den Autokauf günstig – doch das Zeitfenster könnte sich rasch schließen. Wer ohnehin eine Neuanschaffung plant, sollte daher nicht zu lange zögern.
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