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Toyota-Tochter Hino Motors zahlt 1,6 Milliarden Dollar wegen Abgasskandal

bernardsie (CC0), Pixabay
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Die Toyota-Tochter Hino Motors hat sich bereit erklärt, 1,6 Milliarden Dollar (ca. 1,3 Milliarden Pfund) zu zahlen und sich schuldig zu bekennen, US-Regulierungsbehörden über die tatsächlichen Emissionen ihrer Dieselmotoren getäuscht zu haben. Dies gaben das Unternehmen sowie US-Regierungsbehörden bekannt.

Zusätzlich wird Hino für fünf Jahre vom Export seiner Dieselmotoren in die USA ausgeschlossen.

Hintergrund des Skandals

Die Einigung folgt auf Betrugsvorwürfe gegen Hino, die vor einem Gericht in Detroit erhoben wurden. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, zwischen 2010 und 2022 rund 105.000 illegale Dieselmotoren in den USA verkauft zu haben. Die endgültige Genehmigung der Einigung muss jedoch noch durch ein US-Gericht erfolgen.

Das US-Justizministerium erklärte, dass Hino in einer „kriminellen Verschwörung“ falsche Emissionstests und fehlerhafte Daten zu Kraftstoffverbrauch eingereicht habe. Diese Manipulation habe es Hino ermöglicht, seine Motoren in den USA zu verkaufen und sich damit einen unrechtmäßigen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

FBI-Direktor Christopher Wray kommentierte den Fall mit scharfen Worten:
„Hino Motors hat jahrelang Emissionsdaten gefälscht und manipuliert, um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen und seinen Gewinn zu steigern.“

Er betonte zudem, dass das Unternehmen durch sein Handeln gegen Umweltgesetze verstoßen habe, die den Schutz der Gesundheit der US-Bevölkerung und der Umwelt gewährleisten sollen.

Folgen für Hino Motors

Neben der fünfjährigen Importsperre für Dieselmotoren hat sich Hino verpflichtet, in diesem Zeitraum ein umfassendes Compliance- und Ethikprogramm umzusetzen.

Hino-Chef Satoshi Ogiso erklärte in einer Stellungnahme:
„Wir nehmen diese Entscheidung sehr ernst und werden sicherstellen, dass die notwendigen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung, unser Umweltprogramm und die Stärkung unseres Compliance-Systems vollständig umgesetzt werden.“

Zudem entschuldigte er sich bei Kunden und Geschäftspartnern für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) teilte mit, dass Hino sich verpflichtet habe, einige betroffene Schwerlastwagen zurückzurufen und Motoren für Schiffe und Lokomotiven auszutauschen, um die überschüssigen Emissionen auszugleichen.

Hohe finanzielle Belastung für Hino

Bereits im Oktober hatte Hino in seinen Finanzberichten für das zweite Quartal einen außerordentlichen Verlust von 230 Milliarden Yen (ca. 1,2 Milliarden Pfund bzw. 1,48 Milliarden Dollar) ausgewiesen, um die finanziellen Folgen des Skandals zu decken.

Der Dieselskandal: Hino ist nicht das erste Unternehmen

In den letzten Jahren haben mehrere Automobilhersteller zugegeben, über die tatsächlichen Emissionen ihrer Dieselmotoren getäuscht zu haben.

Der größte Skandal dieser Art, bekannt als „Dieselgate“, erschütterte den Volkswagen-Konzern. Neben Volkswagen selbst waren auch Audi, Porsche, Seat und Skoda betroffen.

Volkswagen musste bisher über 30 Milliarden Euro für Strafen, Rückrufe und Entschädigungen an Kunden zahlen – eine Summe, die als eine der höchsten in der Automobilgeschichte gilt.

Fazit

Hino Motors reiht sich nun in die Liste großer Automobilunternehmen ein, die durch Manipulationen bei Emissionswerten aufgefallen sind. Während Volkswagen als Paradebeispiel für die massiven finanziellen und rechtlichen Folgen eines solchen Skandals gilt, zeigt der Fall Hino, dass auch andere Hersteller nicht davor gefeit sind.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Hino aus diesem Skandal lernt und sein Image sowie seine Marktposition wiederherstellen kann – oder ob das Unternehmen dauerhaft unter den Folgen leiden wird.

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