Startseite Allgemeines Tomahawks für Kiew – ein Schritt, der mehr Fragen als Antworten hinterlässt“
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Tomahawks für Kiew – ein Schritt, der mehr Fragen als Antworten hinterlässt“

qimono (CC0), Pixabay
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Das US-Verteidigungsministerium hat offenbar entschieden, der Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine zuzustimmen. Eine Waffe mit Symbolkraft – und mit Sprengkraft.

Die Entscheidung, so heißt es, sei nach interner Prüfung gefallen: Die Bestände der USA seien groß genug, die eigene Verteidigungsfähigkeit nicht gefährdet. Nun liegt der Ball im Oval Office. Präsident Trump muss entscheiden, ob die Ukraine tatsächlich jene Raketen erhält, die Ziele bis zu 2.500 Kilometer tief im russischen Territorium erreichen können.

Es ist ein Moment, der leiser daherkommt, als seine Bedeutung vermuten lässt. Denn mit jedem Meter Reichweite wächst auch die politische Verantwortung.

Noch vor wenigen Wochen hatte Trump gezögert. „Wir verschenken keine Dinge, die wir selbst brauchen“, sagte er – ein Satz, der zwischen Pragmatismus und Selbstschutz oszillierte. Doch nun, da das Pentagon grünes Licht gibt, wirkt Zurückhaltung fast wie eine Entscheidung für die Passivität – und das in einem Krieg, der keine Pausen kennt.

Wie die Ukraine die Tomahawks einsetzen könnte, bleibt unklar. Ihre Marine ist geschwächt, der Bodenstart müsste improvisiert werden. Vielleicht ist genau das Sinnbild dieses Krieges: kämpfen mit dem, was bleibt – und hoffen auf das, was kommt.

Trump wiederum scheint zwischen Ungeduld und Ernüchterung zu schwanken. Die angekündigten Friedensgespräche mit Moskau hat er abgesagt, neue Sanktionen verhängt – und doch wächst der Eindruck, dass die USA nicht mehr wissen, wie sie Frieden definieren sollen: als Sieg, als Rückzug, oder schlicht als Ende des Lärms.

Wenn die Tomahawks nun wirklich ihren Weg in die Ukraine finden, wird es mehr sein als nur eine Waffenlieferung. Es wäre ein Signal – nicht nur an Russland, sondern an die Welt: dass die Hoffnung auf Verhandlung verblasst, wenn der Glaube an Abschreckung bleibt.

Am Himmel über Europa ziehen dann vielleicht bald wieder Raketen ihre Bahn. Präzise, zielgenau – und doch so ungewiss, wohin sie die Welt wirklich lenken.

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