Willkommen bei der wohl schrägsten Tech-Razzia des Jahres, präsentiert von:
Elon Musk, einer Junta in Jogginghosen, und 2.500 illegal vernetzten Satellitenschüsseln.
Stellen Sie sich vor:
Ein Betrugsimperium mitten im Dschungel von Myanmar, das nicht nur mit Fake-Liebesbotschaften und fingierten Gewinnspielen hantiert, sondern auch mit blitzschnellem High-Speed-Internet von – natürlich – Starlink, dem Satellitenkind von Elon Musk.
Denn wenn du schon Menschen in Scam-Zentren einsperrst, dann bitte mit 4K-Streaming und stabiler VPN-Verbindung.
Doch die Rechnung ohne Papa Elon gemacht.
SpaceX hat kurzerhand 2.500 Starlink-Empfänger in Myanmar abgeschaltet – ganz nach dem Motto:
„Wenn ihr mit meinen Satelliten betrügt, gibt’s nur noch Internet über Brieftaube.“
Währenddessen spielte sich im KK Park – einem der charmantesten Scam-Hochburgen an der thailändischen Grenze – eine Szene ab, die an einen dystopischen Roadtrip erinnerte:
Menschen flohen zu Fuß, auf Mopeds und auf Pick-ups – vermutlich nicht, weil der letzte Bus kam, sondern weil die Razzia der Woche anstand. Die Armee rückte mit Trucks an und fand mehr als 2.000 Menschen in einem gigantischen Callcenter-Deluxe, ausgestattet mit Starlink-Antennen, Fake-Identitäten und vermutlich der ein oder anderen Anleitung zur Täuschung von Omas weltweit.
Aber Moment – wieso hatten diese Kriminellen eigentlich besseres Internet als der Berliner Flughafen?
Fragen über Fragen.
Die Bilanz der Razzia:
- 200 Gebäude durchsucht
- 15 mutmaßliche „chinesische Betrüger“ festgenommen (vermutlich die Abteilung „Hallo, wir sind von Microsoft“)
- Und: Ein PR-Trauma für SpaceX, das nun öffentlich beteuert, „proaktiv“ gehandelt zu haben. Also ganz bestimmt nicht erst, nachdem AFP Fotos von den Antennen gemacht hatte.
Und als wäre das alles nicht schon eine bizarre Netflix-Dokumentation wert, spielt sich das Ganze in einem Land ab, wo die Regierung auf wackeligem Stuhl sitzt, sich auf bewaffnete Milizen verlässt und von China gleichzeitig liebevoll in den Würgegriff genommen wird.
Aber das Beste kommt zum Schluss:
Laut UNO belief sich der Schaden durch Onlinebetrug in Südostasien allein 2023 auf 32 Milliarden Euro.
Kein Wunder also, dass Scam-Zentren dort inzwischen eine Art „alternativer Wirtschaftsstandort“ sind – quasi das Silicon Valley der digitalen Abzocke.
Fazit?
Wenn Elon Musk demnächst verkündet, dass seine nächste Starlink-Version einen Scam-Filter enthält, wundert uns nichts mehr.
Bis dahin bleibt Myanmar der weltweit einzige Ort, an dem eine Militärregierung, chinesische Gangster, westliche Technik und gekidnappte Callcenter-Mitarbeitende ein Cybercrime-Festival feiern, während Satellitenschüsseln vom Dach fliegen.
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