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Tesla: Rekordverkäufe, Rekordprobleme – und ein Chef, der lieber über Roboter spricht

RALPH_GERMANY (CC0), Pixabay
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Eigentlich müsste Elon Musk feiern: Tesla hat im dritten Quartal fast 500.000 Fahrzeuge verkauft – so viele wie nie zuvor. Doch an der Börse herrscht Katerstimmung. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe der Zahlen um mehr als drei Prozent. Der Grund: Anleger glauben nicht an eine nachhaltige Wende.

Denn trotz Rekordumsatz sanken Gewinn und Marge deutlich. Teslas bereinigter Quartalsgewinn lag bei 1,8 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang um 29 % gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn brach sogar um 37 % ein. Und das, obwohl viele US-Kunden noch schnell kauften, bevor die Bundessteuervergünstigung für E-Autos Anfang Oktober auslief.

Boom durch Steuerende – Flaute danach

Das dritte Quartal war also eher ein Strohfeuer. Nun, da die Steuervergünstigung weg ist, erwarten Analysten einen massiven Einbruch im Weihnachtsquartal. Fast die Hälfte von Teslas Umsatz stammt aus den USA – ein Problem, wenn die Nachfrage dort versiegt.

Hinzu kommt der globale Preiskampf. Besonders chinesische Hersteller wie BYD drängen aggressiv auf den Markt und stehen kurz davor, Tesla als weltweiten E-Auto-Spitzenreiter abzulösen – und das, ohne auch nur ein Auto in den USA zu verkaufen.

Milliardenverlust durch wegfallende CO₂-Zertifikate

Eine weitere Baustelle: die Regulierungscredits, also jene CO₂-Zertifikate, die Tesla jahrelang an andere Autohersteller verkaufte. Diese Einnahmequelle – bislang ein Garant für Teslas Profitabilität – ist unter der Trump-Regierung praktisch gestrichen worden. Die Folge: Im dritten Quartal brachte der Verkauf der Credits nur noch 417 Millionen Dollar, ganze 322 Millionen weniger als im Vorjahr. Seit 2019 hatte Tesla damit insgesamt 11,4 Milliarden Dollar verdient.

Musk träumt – Anleger gähnen

Doch anstatt über Zahlen zu sprechen, schwärmte Musk in der Investorenkonferenz lieber über Robotaxis und humanoide Roboter. Die Realität: Sein Robotaxi-Dienst läuft nur testweise, mit menschlichen Sicherheitsfahrern. Die groß angekündigte Flotte „ohne Lenkrad“ soll frühestens 2026 Realität werden.

Auch die Roboterfabrik „Optimus“ sei „in Vorbereitung“, heißt es. Wann sie tatsächlich produziert, blieb offen. Anleger reagierten mit Schulterzucken.

Milliarden für den Chef

Am Rande ging es noch um Musks neues 1-Billion-Dollar-Aktienpaket – das wohl teuerste Gehaltspaket der Welt. Musk selbst rechtfertigte es so: „Ich brauche genügend Kontrolle – schließlich bauen wir eine Roboterarmee.“ Ein Scherz, der an der Wall Street kaum für Lachen sorgte.

Fazit

Tesla verkauft so viele Autos wie nie – aber verdient immer weniger damit. Die Fantasie liegt inzwischen weniger auf der Straße als im Labor: Roboter, KI, Robotaxis. Anleger hoffen, dass wenigstens einer dieser Träume irgendwann real wird. Bis dahin gilt: Musk liefert Visionen – keine Rendite.

 

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