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Tesla-Fahrer unter Verdacht: Ist das noch ein E-Auto oder schon ein politisches Statement?

Chris_and_Ralph (CC0), Pixabay
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Es war einmal eine Zeit, da waren Tesla-Fahrer einfach nur Technikfans mit einem Hang zur Nachhaltigkeit und einer Liebe zu rasantem Anzugsmoment. Heute dagegen kann man sich beim Einsteigen in einen Tesla fast fühlen wie ein Pressesprecher – ständig Erklärungsbedarf!

Das bekommt auch Sascha Schmitz zu spüren, seines Zeichens Gebrauchtwagenhändler und Tesla-Experte aus Mönchengladbach. Noch vor wenigen Jahren lief sein Geschäft wie ein gut geölter Elektromotor. Doch seit Elon Musk sich im „politischen Hardcore-Modus“ befindet, weht ihm der Gegenwind kräftig ins Gesicht – und das nicht nur in Form von abnehmender Kundennachfrage, sondern auch durch skurrile Hate-Mails mit Betreffzeilen wie „Schämt euch!“ oder „Wie kannst du nur?!“. Fast könnte man denken, er würde keine Autos, sondern gefälschte Rolex-Uhren oder dubiose Finanzprodukte verkaufen.

Musk: Vom Tech-Visionär zum Image-Sprengsatz

Das Problem: Musk ist nicht mehr nur der schillernde Elektro-Pionier, sondern mittlerweile auch in der „größte Twitter-Troll der Welt“-Kategorie unterwegs. Mal teilt er Verschwörungserzählungen, mal greift er in den deutschen Wahlkampf ein – und wenn es ganz wild wird, mimt er auf der Bühne Gesten, die weltweit für hochgezogene Augenbrauen sorgen. Ergebnis: „Tesla-Scham“ ist mittlerweile ein echter Begriff. Sticker mit „I bought this before Elon went crazy“ gehen weg wie warme Semmeln, und in Grünheide projizierte ein Künstlerkollektiv mutmaßlich ein äußerst unglückliches Wort an das Tesla-Logo.

Das sorgt für Frust bei Menschen wie Schmitz. „Früher mussten wir nur erklären, warum Teslas Spaltmaße so sind, wie sie sind. Heute müssen wir zusätzlich erklären, warum der CEO gerne wilde Tweets raushaut.“

Geschäft bleibt stabil – solange die Batterie hält

Trotzdem bleibt Schmitz entspannt. Seine Kunden wollen vor allem eins: ein gutes Auto zum fairen Preis. „Ich verkaufe ja nicht Elon Musk mit dazu, sondern nur das Auto.“ Ein guter Punkt – schließlich fragen Mercedes-Käufer auch nicht, was die Quandt-Familie früher so getrieben hat.

Sein Business lief zuletzt weiterhin ordentlich, mit 700 verkauften Autos, fast alle Tesla. Online-Bestellungen laufen reibungslos, Rabatte braucht er nicht anzubieten. Und für die bösen Kommentare auf Social Media? Dafür gibt’s die Löschtaste.

Am Ende bleibt eine Erkenntnis: Teslas fahren noch immer leise, aber die Diskussionen um sie werden immer lauter. Und so wird Schmitz wohl weiter Autos verkaufen – während Musk weiter twittert.

 

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