Am Leipziger DHL-Frachtdrehkreuz, dem größten Luftfrachtumschlagplatz Europas, ist ein monatelanger Tarifkonflikt beigelegt worden. Die Gewerkschaft Verdi teilte mit, dass sich in einer Urabstimmung eine klare Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder für die Annahme des Ende Juli ausgehandelten Tarifabschlusses ausgesprochen hat.
Die Vereinbarung bringt den rund 8.200 Beschäftigten gleich zwei kräftige Gehaltserhöhungen:
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Zum 1. Juli 2024 werden die Löhne rückwirkend um 5,6 Prozent angehoben.
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Ab Juli 2025 folgt eine weitere Erhöhung um 5,4 Prozent.
Damit steigt das Einkommen innerhalb von zwei Jahren um über elf Prozent. Diese Anpassungen sollen vor allem die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgleichen und die Arbeitsplätze am Hub Leipzig langfristig attraktiver machen.
Das DHL-Hub in Leipzig gilt als Herzstück des europäischen Luftfrachtnetzes des Konzerns. Jede Nacht werden hier Millionen von Sendungen bearbeitet, sortiert und weitergeleitet. Der Betrieb erfordert hochpräzise Abläufe, belastbare Technik und vor allem engagierte Fachkräfte, die in Nachtschichten und unter hohem Zeitdruck arbeiten.
Der Tarifkonflikt hatte sich in den vergangenen Monaten zugespitzt. Verdi hatte mehrfach Warnstreiks organisiert, um den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Diese Arbeitsniederlegungen führten teils zu spürbaren Verzögerungen im Frachtverkehr. Nach intensiven Verhandlungsrunden einigten sich Gewerkschaft und Unternehmensleitung schließlich Ende Juli auf den nun beschlossenen Kompromiss.
Verdi wertet die Einigung als wichtigen Erfolg. „Mit diesen Gehaltssteigerungen wird die harte Arbeit der Kolleginnen und Kollegen endlich angemessen honoriert“, hieß es in einer Mitteilung. Zudem sei es gelungen, die Verhandlungen ohne Abstriche bei bestehenden Zusatzleistungen und Zulagen abzuschließen.
Auch das Unternehmen äußerte sich positiv zum Ergebnis und betonte, man wolle den Standort Leipzig weiterhin als attraktiven Arbeitgeber positionieren und in die Zukunftsfähigkeit des Drehkreuzes investieren.
Mit dem Tarifabschluss ist der akute Konflikt vorerst beigelegt. Dennoch kündigte Verdi an, die Entwicklung der Arbeitsbedingungen am DHL-Hub Leipzig auch in den kommenden Jahren genau zu verfolgen – um sicherzustellen, dass die Löhne mit der wirtschaftlichen Lage und Inflation Schritt halten.
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