Wenn zwei angeschlagene Einzelhandelsriesen verzweifelt nach einem Rettungsring greifen, kommt manchmal etwas heraus, das so klingt, als hätte ein Marketingteam zu viel Zucker und zu wenig Schlaf gehabt:
Ein exklusiver „Frozen Peppermint Hot Chocolate“ – erhältlich nur bei Starbucks in Target-Filialen.
Ja, ein gefrorenes Heißgetränk. Perfekt für die Weihnachtszeit, in der man traditionell gern friert, aber offenbar nicht genug.
Wenn die Kassen nicht klingeln, muss halt die Eismaschine ran
Target und Starbucks hatten 2025 keinen leichten Lauf.
Inflation, Zölle und Kauflaune auf dem Niveau eines nassen Pappkartons haben dazu geführt, dass Kundinnen und Kunden plötzlich Prioritäten setzen müssen. Überraschung:
Teure Deko und 7-Dollar-Kaffees schaffen es nicht mehr ganz nach oben auf die Liste.
Target leidet unter zwei Quartalen voller „Wo sind eigentlich die ganzen Leute?“-Fußgängerdürre.
Starbucks kämpft damit, dass trendige Mikro-Röstereien und billiger Discounter-Kaffee plötzlich attraktiver wirken als der x-te sirupgetränkte Frappuccino.
Also: Kooperation! Wenn beide schwächeln, vielleicht hilft ein magisches Getränk?
„Holiday-Kollaboration“ klingt besser als „Beidseitige Panikreaktion“
Die Mehrheit der Target-Läden besitzt ohnehin eine Starbucks-Filiale – was symbolisch gut passt, denn beide Unternehmen teilen dasselbe Problem:
Sie möchten gern, dass die Kundschaft wieder Geld für Dinge ausgibt, die niemand wirklich braucht.
„Der perfekte Begleiter für Weihnachtseinkäufe“, verspricht Target über das neue Getränk.
Natürlich – nichts steigert die Kaufbereitschaft wie ein Zuckergetränk, das gleichzeitig warm und kalt sein will.
Exklusivität: Das alte „Wir haben sonst nichts“-Prinzip
Der neue Drink ist exklusiv und beschränkt auf Target-Starbucks.
Retail-Analyst Neil Saunders nennt dies eine „Strategie, um wieder ein wenig Neuheit in das Einkaufserlebnis zu bringen“.
Übersetzt heißt das:
Wir hoffen, dass Leute nur wegen dieses einen Getränks überhaupt noch reinkommen.
Kostet auch nur ab $5,95 – ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass es nicht mal einen Becher Glück dazugibt.
Target probiert alles – sogar das Lächeln
Damit die Leute überhaupt merken, dass sie in einem Laden stehen, versucht Target nebenbei noch ein paar andere Dinge:
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Spielzeug-, Make-up- und Tech-Demos (perfekt für Menschen, die sich schon immer im Kaufhaus fortbilden wollten)
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Mitarbeiter sollen „mehr lächeln“ (klassische Management-Idee der Stufe: Wir haben echt keine bessere Idee mehr)
Aber auch das hilft nur bedingt: Target hat gerade 1.000 Büroangestellte entlassen, die Verkaufszahlen sind seit drei Quartalen im Sinkflug, und die Aktie hat über ein Drittel an Wert verloren.
Kurz gesagt:
Das Unternehmen könnte ein Wunder gebrauchen.
Oder einen Heiß-Kalt-Pfefferminzschock für die ganze Nation.
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