Inmitten wachsender Hungersnot in Gaza sorgt eine neue Hilfsorganisation – die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) – für internationale Kontroversen. Obwohl sie behauptet, Lebensmittelhilfe für die notleidende Bevölkerung zu liefern, bleiben zentrale Fragen zu Finanzierung, Leitung und Arbeitsweise unbeantwortet.
Die GHF wurde kurz nach Amtsantritt von Ex-US-Präsident Trump im US-Bundesstaat Delaware registriert, wo Unternehmensgründungen oft ohne Transparenz möglich sind. Recherchen vor Ort ergaben, dass sich hinter der eingetragenen Adresse lediglich ein Registrierungsdienst verbirgt.
Die Organisation behauptet, unabhängig vom UN-System zu operieren, nutzt bewaffnete amerikanische Sicherheitsfirmen und wird angeblich von Israel unterstützt. Kritiker werfen ihr vor, sie sei Teil eines Plans, Palästinenser weiter in den Süden Gazas zu drängen und die UN-Hilfsstruktur zu umgehen. Israel entgegnet, das UN-Hilfssystem sei von Hamas unterwandert – ein Vorwurf, für den bislang keine Beweise veröffentlicht wurden.
Ein internes, geleaktes Dokument listete prominente Namen als angebliche Unterstützer auf – darunter Jake Wood, David Beasley und Nate Mook. Doch Recherchen ergaben, dass diese Personen teils gar nicht beteiligt waren oder sich zurückgezogen haben. Jake Wood trat als Geschäftsführer zurück und begründete dies mit der Verletzung humanitärer Prinzipien.
Inmitten zunehmender Gewalt bei Hilfslieferungen – darunter tödliche Zwischenfälle – kritisieren UN-Organisationen die Militarisierung der Hilfe durch GHF. Der Vorwurf: Durch die enge Verknüpfung mit militärischer Absicherung seien Zivilisten gefährdet und humanitäre Grundsätze untergraben.
Trotz öffentlicher Distanzierung von tödlichen Vorfällen veröffentlichte GHF Pressemitteilungen mit fragwürdigen Zahlen zur Hilfeleistung. Gleichzeitig verlor eine weltweit tätige Beratungsfirma zwei Partner wegen ihrer nicht autorisierten Unterstützung bei der GHF-Gründung.
Weder die USA noch Israel geben an, GHF zu finanzieren. Die Organisation bleibt jedoch intransparent, was Ziele, Geldquellen und Verantwortliche betrifft. Während Hunger und Verzweiflung in Gaza zunehmen, bleibt unklar, wer wirklich hinter der Initiative steht – und wem sie tatsächlich nützt.
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