In der Nacht zum 16. Mai 2025 ereignete sich in New Orleans ein Gefängnisausbruch, der an einen Hollywoodfilm erinnert: Zehn Häftlinge entkamen aus dem Orleans Justice Center, einem modernen Gefängnis, das erst vor neun Jahren eröffnet wurde. Die Männer – einige von ihnen wegen schwerer Gewaltverbrechen inhaftiert – nutzten eine Reihe von Sicherheitslücken, unter anderem fehlendes Wachpersonal, veraltete Technik und Hilfe von innen, um ein Loch in der Zellenwand zu schlagen, durch eine Toilette zu fliehen und schließlich eine Mauer mit Stacheldraht zu überwinden.
Der Ausbruch, verspottet durch die Inschrift „To Easy LoL“, löste eine groß angelegte Fahndung aus, bei der sowohl FBI als auch US Marshals beteiligt waren. Während einige Häftlinge schnell wieder gefasst wurden – manche in der Nähe des French Quarters, andere sogar 300 Meilen entfernt in Texas – gelang es zwei Männern wochenlang, unterzutauchen. Die Behörden erhöhten die Belohnungen und verhafteten auch Personen, die den Flüchtigen Unterschlupf boten.
Die Ereignisse haben eine längst überfällige Debatte über das marode Justizsystem der Stadt entfacht. Kritiker werfen der Sheriff-Verwaltung grobe Fahrlässigkeit und Missmanagement vor, während Politiker über strukturelle Reformen und bessere Finanzierung diskutieren. Der Ausbruch erinnert an tief verwurzelte Probleme: mangelhafte Aufsicht, Überfüllung, Gewalt unter Insassen und anhaltendes Misstrauen gegenüber der Polizei.
Bis Ende Juni wurden neun der zehn Häftlinge wieder gefasst. Nur einer blieb weiter auf der Flucht. Für viele Bewohner ist das Vertrauen in die Sicherheit und die Justiz erschüttert. Doch manche hoffen, dass dieser Vorfall endlich zu echten Veränderungen führt.
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