In der von den Vereinten Nationen kontrollierten Pufferzone auf Zypern ist es am Wochenende erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Ein türkisches Militärfahrzeug blockierte griechisch-zypriotischen Bauern den Zugang zu ihrem Ackerland. Die UNO-Friedenstruppe auf Zypern (UNFICYP) griff rechtzeitig ein und konnte eine Eskalation verhindern.
Die Regierung der Republik Zypern reagierte mit einer scharfen Protestnote und sprach von einer „Provokation der Besatzungsbehörden“. Bereits wenige Tage zuvor hatte sich ein ähnlicher Vorfall ereignet.
Zyperns Regierungssprecher Konstantinos Letibiotis erklärte laut Euronews, das Außenministerium stehe in engem Kontakt mit den lokalen Behörden und habe die UNFICYP gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um den betroffenen Landwirten den Zugang zu ihren Feldern zu ermöglichen und den Status der Pufferzone zu wahren. Dies geschehe „im Einklang mit dem Mandat der UNFICYP und den Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats“.
Teilung seit 1974
Zypern ist seit 1974 nach einem Putsch griechischer Nationalisten und der darauffolgenden türkischen Militärintervention faktisch geteilt. Im Norden der Insel existiert die nur von der Türkei anerkannte „Türkische Republik Nordzypern“. Der griechisch geprägte Süden wird von der international anerkannten Regierung in Nikosia kontrolliert und ist Mitglied der EU.
Während die Türkei und die türkischen Zyprer eine Zweistaatenlösung bevorzugen, setzen die griechischen Zyprer sowie die UNO auf eine föderale Wiedervereinigung der Insel. Die jüngsten Spannungen verdeutlichen erneut, wie fragil die Situation entlang der Pufferzone bleibt.
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