Großer Jubel sieht anders aus: CSU-Chef Markus Söder ist auf dem Parteitag zwar erneut im Amt bestätigt worden, allerdings mit nur 83,6 Prozent Zustimmung. In CSU-Maßstäben entspricht das ungefähr einer politischen gelben Karte – höflich verpackt, aber deutlich sichtbar.
531 von 635 Delegiertenstimmen gingen an den bayerischen Ministerpräsidenten, 104 sagten Nein. Das Bemerkenswerte: Söder hatte keinen Gegenkandidaten. Offenbar reichte es manchen Delegierten, einfach gegen Söder zu stimmen – ganz ohne Alternative. Auch eine Form innerparteilicher Meinungsäußerung.
Damit unterbot Söder sein bisher schlechtestes Ergebnis deutlich. Zum Vergleich: 2019, beim Amtsantritt, waren es noch 87,4 Prozent, vor zwei Jahren sogar satte 96,6 Prozent. Damals schien die CSU noch geschlossen wie ein bayerischer Bierkrug. Heute wirkt sie eher wie ein Maßkrug mit Sprung.
Söder selbst nahm das Ergebnis pflichtbewusst an, dankte für das Vertrauen und tat, was Parteivorsitzende in solchen Momenten tun: lächeln, einordnen, weitermachen. Inhaltlich rief er in seiner Grundsatzrede zum gemeinsamen Kampf der demokratischen Parteien gegen Bedrohungen von innen und außen auf – und nutzte die Gelegenheit, die AfD frontal anzugreifen. Eine Zusammenarbeit schloss er erneut kategorisch aus. Das gehört inzwischen fest zum CSU-Grundinventar, gleich nach Laptop und Lederhose.
Unterm Strich bleibt festzuhalten: Markus Söder ist weiterhin CSU-Chef – aber nicht mehr mit der früheren Selbstverständlichkeit. 83,6 Prozent sind kein Desaster, aber eben auch kein Triumph. Oder anders gesagt: Söder sitzt fest im Sattel, merkt aber, dass das Pferd unruhig wird.
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