Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der unermüdliche Retter in jeder Krise, hat sich mal wieder als der große Visionär der Autobranche inszeniert. Mit der Gelassenheit eines Mannes, der die Lösung für alles in der Schublade hat, lud er die Vertreter der ins Stocken geratenen Automobilindustrie zum „Krisengipfel“ nach München ein – denn wo, wenn nicht im Freistaat, könnte die Zukunft der Mobilität neu erfunden werden?
Nach intensiven Gesprächen – vermutlich bei Brezn und Weißwurst – präsentierte Söder seine neueste Masterstrategie: Eine „Transformationsoffensive“, natürlich mit einem wohlklingenden Budget von 100 Millionen Euro, das, wie er versichert, bei Bedarf „erhöht werden kann“. Schließlich sind Zahlen ja nur Zahlen, und wer könnte angesichts von Milliardenverlusten in der Branche nicht von einem symbolischen 100-Millionen-Schub beeindruckt sein?
Die Offensive selbst klingt dabei wie ein Auszug aus einem futuristischen Wunschzettel: „Digitalisierungscluster“, die mithilfe von Hochschulen und KI „die Autos der Zukunft“ entwickeln sollen. Man kann förmlich spüren, wie die Ingenieure schon voller Elan neue Algorithmen schreiben, während sich Softwareprojekte plötzlich von selbst lösen – denn Söder hat ja den Auftrag erteilt. Und natürlich bleibt auch der Dauerbrenner „Ladeinfrastruktur“ nicht unerwähnt: Bayern wird hier „vorangehen“. Ob das bedeutet, dass eine Handvoll neue Ladestationen pro Jahr gebaut wird, oder ob irgendwo ein größerer Wurf geplant ist, bleibt nebulös – aber hey, Innovation braucht Raum zum Träumen!
Das wohlklingende Motto seiner Strategie? „Mehr Tempo und mehr Innovation – statt Regulierung und Verbot.“ Ein Slogan, der so wunderbar eingängig ist, dass man fast vergisst, wie oft Innovation in der Vergangenheit genau an der fehlenden Regulierung gescheitert ist. Aber wer braucht schon Details, wenn man mit knackigen Worten punkten kann?
Der Verband der Automobilwirtschaft (VDA) applaudiert natürlich höflich, schließlich hört man von den Ländern selten so viel Enthusiasmus für die gebeutelte Branche. Deren Präsidentin Müller betonte, dass auch die Bundesländer „in der Pflicht“ seien – eine elegante Umschreibung für „Wir nehmen das Geld gern, danke.“
Ob diese Transformationsoffensive tatsächlich der zündende Funke für die Automobilindustrie sein wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass Söder mit viel Verve und einer gehörigen Portion Pathos mal wieder bewiesen hat, dass er die Kunst der politischen Inszenierung perfekt beherrscht.
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