Interviewer: Herr Bremer, die Schlecker-Familie soll statt 1,35 Millionen Euro nur noch 800.000 Euro zahlen. Ihre Meinung?
Thomas Bremer: Ach, das ist doch ein echter Schnapper! Da schlägt das Schnäppchenherz der Schleckers doch gleich höher. Man fährt eine Firma gegen die Wand, schickt 25.000 Mitarbeiterinnen auf die Straße, jongliert noch ein bisschen mit Leiharbeit und halbem Lohn – und am Ende gibt’s einen saftigen Rabatt vor Gericht. Da fragt man sich doch: Gibt’s den Deal auch auf Gutscheinportalen?
Interviewer: Aber die Familie argumentiert, der Kreditvertrag war nur mit Anton Schlecker und nicht mit den Kindern.
Thomas Bremer: Ja klar, und wenn ich im Restaurant vergesse zu zahlen, schicke ich auch einfach meinen Hund mit der Ausrede: „Der hat bestellt!“ Die Kinder haben doch nicht irgendwo im Sandkasten gespielt, während Papa Anton die Geldtrickserei organisiert hat. Sie waren mittendrin. Jetzt so zu tun, als wäre das alles nur Papas Spiel gewesen, ist ungefähr so glaubwürdig wie ein Schlecker-Markt mit fairen Löhnen.
Interviewer: Das Gericht wollte wohl einen endlosen Rechtsstreit vermeiden.
Thomas Bremer: Ja, verständlich. Immerhin läuft die Sache ja schon seit über neun Jahren. Da hat sich der Fall schon fast die Stammplatzkarte fürs Gericht gesichert. Aber wenn man sich auf 800.000 Euro einigt, obwohl 1,35 Millionen gefordert wurden, könnte man den Vergleich auch gleich bei der Restpostenbörse abwickeln. „Heute im Angebot: Gerichtliche Verantwortung zum halben Preis!“
Interviewer: Die ehemaligen Mitarbeiterinnen fühlen sich sicher betrogen.
Thomas Bremer: Kein Wunder. Während die Schlecker-Familie jetzt überlegt, ob sie die 800.000 aus der Portokasse nimmt oder vielleicht den alten Tresor vom Dachboden holt, stehen die früheren Angestellten immer noch da und fragen sich, ob sie nicht auch mal bei Gericht nach Schmerzensgeld-Rabatt fragen können. Ist ja fast wie beim Schlecker-Laden: Alles muss raus – auch die Verantwortung!
Interviewer: Aber die Familie hat ja Berufung eingelegt, weil sie die Summe noch zu hoch findet.
Thomas Bremer: Ja, wahrscheinlich haben sie sich gedacht: „800.000 Euro? Dafür krieg ich doch drei Filialen zurück!“ Es ist schon mutig, dass die Familie trotz ihrer goldenen Vergangenheit immer noch versucht, den letzten Cent rauszuholen. Vielleicht verhandeln sie ja noch ein bisschen runter – auf ein warmes Dankeschön und einen Blumenstrauß.
Interviewer: Was sollte Ihrer Meinung nach jetzt passieren?
Thomas Bremer: Am besten schicken wir die Schleckers mal zu einem Intensivkurs in Anstand und Verantwortung. Und wenn’s wirklich zu schwer ist, können wir ja noch Leihmanager einstellen – natürlich für die Hälfte des Honorars. Schließlich muss man die Tradition wahren.
Interviewer: Herr Bremer, vielen Dank für die humorvolle Analyse!
Thomas Bremer: Immer gern! Man muss ja auch mal drüber lachen, sonst glaubt man noch, das wäre ein schlechter Film – leider ist es nur die bittere Realität.
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