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Schluss mit der Zeitumstellung: Immer mehr Länder verzichten – doch in der EU wird weiter gedreht

JuliusH (CC0), Pixabay
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Die Uhr eine Stunde vor oder zurück? Diese Frage stellt sich in vielen Ländern noch zweimal im Jahr – doch weltweit wächst der Widerstand gegen die Zeitumstellung. Während manche Staaten bereits dauerhaft bei Sommer- oder Winterzeit bleiben, hält Europa weiterhin am halbjährlichen Wechsel fest.

Nächste Zeitumstellung steht bevor

In Europa findet die nächste Zeitumstellung in der Nacht vom Samstag, 26. Oktober auf Sonntag, 27. Oktober 2025 statt. Dann endet die Sommerzeit – die Uhr wird um eine Stunde zurückgestellt auf die sogenannte Normalzeit (Winterzeit). Das bedeutet: Es wird morgens früher hell, abends jedoch auch früher dunkel. Für viele bedeutet das wieder eine Umstellung des Biorhythmus.

Dabei sollte die halbjährliche Zeitumstellung eigentlich längst Geschichte sein.

EU-Ausstieg stockt – Bürger längst dafür

2018 hatte die EU-Kommission angekündigt, die Zeitumstellung abzuschaffen – nach einer großen Online-Befragung, bei der sich über 80 % der Teilnehmenden gegen die Umstellung ausgesprochen hatten. Doch obwohl das EU-Parlament 2019 für ein Ende ab 2021 stimmte, herrscht bis heute politischer Stillstand. Die Mitgliedsstaaten konnten sich nicht darauf einigen, ob dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten soll.

Bis eine gemeinsame Regelung gefunden ist, bleibt die Zeitumstellung in der EU weiterhin Pflicht.

Diese Länder haben die Umstellung bereits abgeschafft

Während die EU zögert, haben andere Länder längst gehandelt. Sie verzichten komplett auf die Zeitumstellung und nutzen ganzjährig eine einheitliche Zeit. Hier ein Überblick:

Europa

  • Island: Keine Umstellung – feste Uhrzeit das ganze Jahr.

  • Russland: Stellt seit 2014 nicht mehr um, behielt die Winterzeit dauerhaft bei.

  • Türkei und Weißrussland (Belarus): Leben dauerhaft nach Sommerzeit.

  • Armenien, Georgien: Ebenfalls ohne Zeitumstellung.

USA und Kanada

  • Arizona und Hawaii: Keine Umstellung.

  • In Kanada gilt in Saskatchewan das ganze Jahr über dieselbe Zeit.

  • Viele US-Bundesstaaten streben die Abschaffung der Zeitumstellung an – benötigen dafür aber eine Zustimmung des US-Kongresses.

Lateinamerika

  • Länder wie Brasilien, Argentinien, Peru oder Kolumbien haben die Umstellung längst abgeschafft.

Afrika

  • Auf dem gesamten Kontinent wird die Zeit nicht umgestellt – zu wenig Nutzen bei gleichzeitigem Aufwand.

Asien und Ozeanien

  • China, Japan, Indien, Indonesien: Keine Zeitumstellung.

  • In Australien ist die Situation uneinheitlich: Einige Bundesstaaten stellen um, andere nicht.

Warum überhaupt noch umstellen?

Die ursprüngliche Idee der Zeitumstellung war es, durch bessere Ausnutzung des Tageslichts Energie zu sparen. Doch aktuelle Studien zeigen: Der Effekt ist minimal. Dafür steigen laut Wissenschaft Schlafprobleme, Unfallrisiken und gesundheitliche Belastungen – insbesondere nach der Umstellung auf die Sommerzeit im Frühjahr.

Fazit: Ein Relikt mit Ablaufdatum?

Trotz breiter Ablehnung in der Bevölkerung bleibt die Zeitumstellung in der EU – vorerst. Die nächste Umstellung auf Winterzeit erfolgt am 27. Oktober 2025. Ob es eine der letzten sein wird, hängt vom politischen Willen in Brüssel und den Hauptstädten Europas ab.

Der internationale Trend jedenfalls zeigt deutlich: Immer mehr Länder beenden das Uhrendrehen – dauerhaft.

1 Komment

  • Wie wäre es mit einer Kalenderreform und dezimalen Zeit-, Winkel- und Kalenderdaten?
    Mit dezimal berechneten Weltzeitzonen, es reichen zehn, wären dezimale Geokoordinaten verbunden, die mit reinen Dezimalzahlen Navigation, Orientierung und Position ermöglichen. Ein Zehnstundentag verbessert jede Uhr. Ein Zehnmonatskalender, mit abwechselnd 36 und 37 Tagen, hat statistische und rationale Vorteile.

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