Der irische Billigflieger Ryanair, bekannt für seine kompromisslose Haltung zu Sitzabstand und Service, hat nun auch seine diplomatische Knausrigkeit auf die große Bühne gebracht: Chef Michael O’Leary droht dem US-Flugzeugbauer Boeing mit einem Abflug – und das nicht im übertragenen Sinne.
Grund: Trumps neue Zölle auf Exporte könnten die Preise für Boeing-Maschinen in die Höhe treiben. Und wie jeder weiß: Bei Ryanair darf alles steigen – nur nicht der Preis.
In einem Brief an hochrangige US-Politiker schäumt O’Leary sinngemäß:
„Wenn die USA ihre Zollnummer durchziehen und Boeings plötzlich kosten wie Champagnerflüge, dann schauen wir uns halt anderswo um. Vielleicht bei Airbus. Vielleicht bei den Chinesen. Vielleicht bei Ikea – Hauptsache günstig!“
USA: „Kauft bloß keine Flugzeuge von Leuten in Uniform!“
Die Reaktion aus Washington ließ nicht lange auf sich warten. Raja Krishnamoorthi, Chefdemokrat im China-Sonderausschuss, fuchtelte sofort mit der moralischen Landeklappe:
„Respekt, Herr O’Leary, aber europäische Airlines sollten bitte nicht mit chinesischen Militärfabriken auf Shoppingtour gehen.“
(Sinngemäß: Wer bei Leuten einkauft, die Kampfjets UND Passagiermaschinen bauen, bekommt beim Servierwagen vielleicht eine Überraschung.)
O’Leary zeigte sich unbeeindruckt und meinte im Grunde:
„Wenn der Flieger 20 % günstiger ist, fragt bei uns keiner mehr nach dem Hersteller – Hauptsache, er hebt ab und landet nicht im Parkverbot.“
Das Dilemma der Lüfte: Warten bei Airbus, Zölle bei Boeing, Warnungen bei China
Ryanair hat derzeit eine Monsterbestellung bei Boeing offen:
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Noch 29 Maschinen aus einem 210er-Paket (737 MAX) sind in der Pipeline.
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Dazu kommen 150 fest bestellte MAX 10-Jets, plus Option auf 150 weitere.
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Erste Auslieferungen ab 2027 – sofern niemand vorher aus Wut das Bestellformular verbrennt.
Airbus hingegen winkt ab:
„Bis Ende des Jahrzehnts? Alles voll. Selbst für O’Leary kein Platz.“
(Vielleicht könnten sie ihm ein Modellflugzeug verkaufen.)
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Fazit: In der Luftfahrt gilt bald das Motto von Ryan-Land
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Wenn Zölle steigen, steigen bei Ryanair nicht die Ticketpreise – sondern der Puls in Seattle.
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Wenn Airbus ausverkauft ist, träumt O’Leary von China – notfalls mit Google Translate im Cockpit.
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Und wenn Boeing seine Preise nicht senkt, bleibt Ryanair vielleicht am Boden – oder fliegt demnächst mit Düsenjägern aus Fernost.
Oder wie O’Leary sagen würde:
„Uns ist egal, woher das Flugzeug kommt – solange es billig ist und niemand im Stehen fliegen muss.“
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