🧭 Lageübersicht
Trotz zunehmender wirtschaftlicher Probleme zeigt sich Russlands Präsident Wladimir Putin unbeeindruckt und nicht verhandlungsbereit. Die Ukraine bleibt weiterhin Ziel eines Krieges, der inzwischen fast drei Jahre andauert.
🔍 Kernaussagen des Artikels
1. Wirtschaftliche Probleme: spürbar, aber (noch) nicht existenziell
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Inflation: Prognose für 2025: 7,6 % (Rückgang von 9,5 % im Jahr 2024).
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Haushaltsdefizit: Wächst stark, u.a. durch massive Militärausgaben.
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Öl- & Gaserlöse: Rückläufig, aber weiterhin ausreichend, um das System am Laufen zu halten.
„Es ist nicht katastrophal. Es ist handhabbar.“ – Maria Snegovaya, CSIS
2. Militärausgaben boomen
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Rund 40 % des Haushalts entfallen auf „aggressionsbezogene Ausgaben“ (laut NATO).
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38 % Anstieg der Militärausgaben zwischen 2023 und 2024.
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Neue „Gewinnerklasse“: Waffenhersteller, Soldaten, Familien.
3. Steigende Steuern und Preise
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Einkommensteuer, Unternehmenssteuer und Mehrwertsteuer erhöht.
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Preise für Importwaren steigen.
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Dennoch kaum Proteste – Gründe: Repression, Propaganda, finanzielle Kompensation.
4. Regionale Effekte
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Ländliche, strukturschwache Regionen profitieren teils vom Krieg:
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Soldatensalär bis zu 65.000 USD pro Jahr
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Dreifach höhere Löhne in manchen Industriezweigen (z. B. Textilien)
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Weniger Armut in Frontregionen
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Kompensationen für Verwundete und Hinterbliebene wirken als sozialer „Puffer“.
🧠 Langfristige Risiken
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Schrumpfender Wohlstandsfonds: -57 % liquide Mittel seit 2022
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Künftige soziale Einschnitte drohen → potenzielle gesellschaftliche Instabilität
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Kosten für Sanktionsumgehung steigen (Umleitung von Öl über kleinere Firmen)
💬 Zitate & Einschätzungen
„Die Wirtschaft ist nicht der Hebel, der Putin an den Verhandlungstisch bringt.“
— Richard Connolly, RUSI
„Es ist im Interesse des Kremls, den Krieg weiterzuführen – auch innenpolitisch.“
— Kimberly Donovan, Atlantic Council
„Russische Soldaten verdienen so viel wie nie zuvor.“
— R. Connolly
🔗 Fazit
Die russische Wirtschaft wankt, aber stürzt (noch) nicht. Der Kreml verlagert die Kriegskosten zunehmend auf die Gesellschaft, nutzt jedoch gleichzeitig gezielte Geldflüsse, um Widerstand zu vermeiden. Ein kurzfristiges Kriegsende durch wirtschaftlichen Druck ist unwahrscheinlich – aber die Langfristkosten steigen.
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