Die USA zeigen sich offen für einen ukrainischen Vorschlag eines teilweisen Waffenstillstands mit Russland. Außenminister Marco Rubio erklärte am Montag, dass die Idee „vielversprechend“ sei, betonte jedoch, dass dies allein nicht ausreiche, um den Krieg zu beenden.
Am Dienstag finden in Saudi-Arabien Verhandlungen zwischen ukrainischen und US-amerikanischen Vertretern statt. Kiew plant, eine Luft- und Seefeuerpause mit Russland vorzuschlagen. Russland hatte ähnliche Vorschläge in der Vergangenheit abgelehnt und sie als „Taktik zur Verzögerung des ukrainischen Militärzusammenbruchs“ bezeichnet.
Rubio: „Kein militärischer Sieg möglich“
Vor seiner Ankunft in Jeddah betonte Rubio, dass ein Ende des Krieges nur durch Diplomatie erreicht werden könne.
👉 „Beide Seiten müssen erkennen, dass es keine militärische Lösung gibt.“
Er machte jedoch keine Vorgaben, welche Zugeständnisse die Ukraine machen müsste:
👉 „Wir wollen hören, wie weit sie zu gehen bereit sind, und dies mit den russischen Forderungen vergleichen.“
Die Verhandlungen finden unter starkem Druck von US-Präsident Donald Trump statt, der die US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst ausgesetzt hat – offenbar, um Kiew zu Zugeständnissen zu bewegen.
Rubio deutete an, dass eine Wiederaufnahme der US-Hilfe möglich sei, wenn Kiew sich verhandlungsbereit zeige:
👉 „Wenn sich das ändert, kann sich natürlich auch unsere Haltung ändern.“
US-Sondergesandter plant Treffen mit Putin
Parallel zu den Gesprächen in Saudi-Arabien plant US-Sondergesandter Steve Witkoff offenbar ein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau. Laut Berichten von Bloomberg und Axios könnte dies ein erster direkter diplomatischer Kontakt zwischen den USA und Russland seit Monaten sein.
Der Kreml hat sich dazu bislang nicht offiziell geäußert.
Zelensky trifft saudischen Kronprinzen – Rolle in den Gesprächen unklar
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf am Montag in Saudi-Arabien Kronprinz Mohammed bin Salman. Er wird jedoch keine formelle Rolle in den Gesprächen mit den USA einnehmen. In einer Videobotschaft erklärte er, er hoffe auf „praktische Ergebnisse“, die konstruktiv für die Ukraine seien.
Das ukrainische Verhandlungsteam wird von Andrij Jermak, dem Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, sowie nationalen Sicherheits- und Verteidigungsministern angeführt.
Trump drängt auf Verhandlungen – ohne Sicherheitsgarantien
Während Trump Kiew unter Druck setzt, ist unklar, ob die Ukraine im Gegenzug Sicherheitsgarantien erhalten würde. Laut Berichten kam es bereits bei Selenskyjs letztem Besuch im Weißen Haus zu Spannungen, woraufhin die US-Militärhilfe auf Eis gelegt wurde.
👉 „Die Aussetzung der Hilfe geschah, weil wir das Gefühl hatten, dass sie nicht wirklich an einem Friedensprozess interessiert waren.“
Trump betonte, dass er alle verfügbaren Mittel nutzen werde, um beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen.
Die Gespräche könnten auch wirtschaftliche Komponenten umfassen. Ein mögliches Abkommen über ukrainische Mineralien steht im Raum, das den USA langfristigen Zugriff auf wichtige Rohstoffe sichern würde.
Internationale Reaktionen – Großbritannien hofft auf „positiven Ausgang“
Der britische Premierminister Keir Starmer sprach im Vorfeld der Gespräche mit Trump. Laut Downing Street äußerte er die Hoffnung, dass das Treffen „eine Wiederaufnahme der US-Hilfe für die Ukraine ermöglichen könnte“.
Die Lage bleibt angespannt – während die USA auf Verhandlungen drängen, bleibt Russlands Position unklar, und die Ukraine steht unter massivem Druck, Zugeständnisse zu machen.
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